Hallo zusammen,
ja, ich erkenne mich wieder...2 kleine Geschichten aus meiner Chemo-Brain Zeit:
...meine Schwester bringt mir einen Teller dampfende Gemüsesuppe. Ich: "Ich liiiiiieeeeeeebe Nudelsuppe!!!" ...und ich war minutenlang nicht zu überzeugen, dass es eine Gemüsesuppe ist
...
..oder ich im Krankenhaus: "Könnte ich bitte noch ein Kuck Schlola haben?" Die Schwester: "Bitte"? Ich: "Einen kleinen Kuck Schlola"! (Ich habe das immer wieder wiederholt und nicht verstanden, warum die Schwester mich so komisch anguckt....für mich hat es voll Sinn gemacht....)
Im Moment fallen mir auch manchmal Wörter nicht mehr ein. Ich hänge dann sozusagen ein bisschen im Reden, bis mir Alternativen einfallen oder das Wort kommt. Meist geht es nicht lange. Ich habe übrigens keine Chemo und (noch) keine Aromatasehemmer (damit fange ich erst nächste Woche an). Ich hatte allerdings in den letzten Wochen viele niederschmetternde Nachrichten und war durch etliche Untersuchungen psychisch total belastet. Ich glaube einfach, wenn man unter grossem seelischen Stress steht, dann legt das Gehirn alles unwichtige erstmal unter ferner Liefen ab.
Mein Vater (putzmunter gesund) wurde mal beim Aufbauen eines Physikversuches bei der Arbeit von einem Kollegen nach dem Namen seines Sohnes gefragt ...und er ist ihm minutenlang nicht eingefallen. Danach ist er zum Arzt und hat sich voll durchchecken lassen. Diagnose: alles ok, nur zuviel Arbeitsbelastung - da kategorisiert das Hirn schon einmal Information als unwichtig ein...wie z.B. der Name der Kinder.
..und verstaut diese Info gaaaanz tief unten. Meinem Vater war's saupeinlich...
Also, es gibt viele Gründe für solche Aussetzer und es muss nicht immer etwas mit Medikamenten oder Nebenwirkungen zu tun haben!
Laaaaangsame Grüsse,
Sonne