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Alt 22.03.2012, 16:51
Carlotta76 Carlotta76 ist offline
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Standard AW: Ein Leben ohne meine Mama

Liebe Anja,

Deine Beschreibungen der Ereignisse, die im Zusammenhang mit Eurem Hauskauf und Einzug stehen, sind sehr tröstlich!

Das Gefühl, dass Du beschreibst, dass Du plötzlich gespürt habest, Deine Mama sei im Raum anwesend und dass das bei Dir ein Gefühl des Friedens auslöste, kenne ich aus der Zeit nach dem Tod meiner Oma. Meine Oma (Mamas Mama) starb im Februar 1999 im Alter von 90 Jahren. Sehr bald hatte ich immer wieder das Gefühl, meine Oma sei in meiner unmittelbaren Nähe, auch wenn ich sie nicht sehen kann. Ich habe meiner Mama damals auch hiervon erzähllt. Sie empfand dies als Trost, meinte aber gleichzeitig, dass sie solche Erlebnisse nicht hätte.

Einmal jedoch während ihrer Krankheit, das muss etwa im Oktober gewesen sein, sagte meine Mama, als ich meine Eltern am Wochenende besucht hatte, es sei so merkwürdig, sie habe heute dauert das Gefühl, die Oma sei unten. (Meine Oma lebte über 13 Jahre in der Einliegerwohnung im Haus meiner Eltern.) Als meine Mama im Dezember und Januar auf der Palliativstation lag, fragte ich sie einmal, ob sie etwa Omas Anwesenheit wieder spüre, aber sie verneinte dies und meinte, da sei überhaupt nichts.

Liebe Anja, vielleicht wollte Dir Deine Mama nach dem Einzug zu verstehen geben, dass sie auf eine Weise auch jetzt noch an Deinem Leben teilnimmt.

Ich wünsche Dir

Alles Liebe

Carlotta


Liebe Carla,

ich habe mich sehr gefreut, wieder von Dir zu hören!

Deinen Traum, als Du Deinen Vati in einem Raum mit anderen Leuten gesehen hast, mit denen er sich unterhalten hatte und dabei gesund und glücklich wirkte, empfinde ich auch als sehr tröstlich. Ich kann aber verstehen, dass man nach so einem Traum aufgewühlt ist. Es bringt auch so vieles an die Oberfläche.

Dass bestimmte Bewegungen oder Gesten von fremden Menschen einen urplötzlich an unsere geliebten Verstorbenen erinnern, habe ich diese Woche auch festgestellt: ich gehe des Öfteren in meiner Mittagspause laufen oder schwimmen. Am Dienstag war ich mittags im Hallenbad. Nachdem ich meine Bahnen beendet hatte, habe ich mich noch ein paar Minuten in den Whirlpool gesetzt, als eine Frau, die eigentlich meiner Mama gar nicht ähnlich sieht, ebenfalls darin Platz nahm. Diese Frau trug aber ihre Haare zu einem kleinen Pferdeschwanz, der genauso aussah, wie meine Mama ihn immer machte, wenn sie schwimmen ging. (Meine Mama ist sehr gerne schwimmen gegangen.) Und da musste ich auch unvermittelt ganz intensiv an meine Mama denken.

Liebe Carla, ich hoffe, es geht Dir einigermaßen gut. Ich wünsche Dir (nach dem morgigen Tag) auch ein schönes, erholsames Wochenende (es ist schon das nächste) und

Alles Liebe

Carlotta
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