Thema: Breuss-Kur
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Alt 03.06.2004, 08:00
Gast
 
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Standard Breuss-Kur

Hallo Alex,

ich muss dir voll und ganz beipflichten. Ich persönlich gehe zwar noch einen Schritt weiter, denn ich halte gar nichts von den sogenannten statistischen Methoden zur Überprüfung einer Wirksamkeit. Ich komme selbst aus einem wissenschaftlichen beruf und weiß, wie man zu Ergebnissen kommt...

Bei Konz ist es übrigens ähnlich. Wer sein Buch aufmerksam studiert, wird immer wieder auf Stellen stoßen, bei denen man geradezu körperlich spüren kann, mit welchem Herzblut sie geschrieben wurden. Wer hier noch annehmen kann, es handle sich um einen Abzocker, der dies geschrieben hat, für den habe ich nur noch ein müdes Lächeln übrig, denn er will es nicht besser wissen. Konz verdient außer am Verkauf seiner Bücher und Zeitschriften sowie diverser Seminare nichts an dem, was er uns näherzubringen versucht. Bei Breuss wird es ähnlich gewesen sein. Die Frage, warum hier ärztlicherseits nichts überprüft wird, ist für mich jedenfalls geklärt...

Ich denke, den Patienten kommt es auch oftmals sehr entgegen, dass der Arzt ihnen von solch "fragwürdigen" Therapien abrät wie Breusskur oder Urkost. Denn beides ist sehr anstrengend und nur von absolut Disziplinierten zu schaffen. Dann steckt man doch lieber all seine Hoffnungen in etwas, was zwar auch anstrengend ist, was aber nicht lebenslang durchgehalten werden muss bzw. auch nicht in Eigeninitiative und Eigenverantwortung durchgeführt werden muss. Wenn es nicht klappt, kann die Schuld für das Misslingen wieder etwas oder jemand anderem gegeben werden. Wie auch schon bei der Diskussion um die Ursache der Krebserkrankung. Sehr oft beobachte ich dies. Die meisten der von Ärzten behandelten Patienten sind Menschen, die davon ausgehen, der Körper sei etwas, was man reparieren kann und es gebe etwas, was perfekter ist als die Natur. Dies ist ein Irrtum. Wenn ein Mensch gesund wird, ist das einzig und allein den Selbstheilungskräften seines Körpers zu verdanken. Kein Außenstehender kann einen heilen. Mit dieser etwas provokativen Aussage sollten sich einige mal etwas näher befassen, damit sie die Wahrheit,die darin liegt, erfassen. Ich selbst erlebe gerade bei Krebs immer wieder, dass sich Betroffene in scheinbarer Sicherheit wiegen, doch in den meisten Fällen kommt es zum Rezidiv. Warum also nicht einen anderen Weg einschlagen? Wenn man die Leute fragt, ob sie bereit wären, alles zu tun, um wieder gesund zu werden, sagen die meisten JA. Aber das stimmt nicht, die meisten sind nicht im entferntesten daran interessiert, ihre täglichen Lebensgewohnheiten umzustellen und sei es, wie bei Breuss, nur auf Zeit. Gutes Beispiel: Die meisten Raucher stehen vor den Krebskliniken. Da hat man so viel Angst vor dem Sterben - verständlicherweise - dass man diese Angst erstmal wieder mithilfe vom Trostfaktor Zigarrette betäuben muss. Oder man raucht weiter, weil jetzt eh schon alles egal ist? Dabei schreit der Körper praktisch danach, ohne das Gift Nikotin (u.a.) leben zu wollen.

Ich möchte betonen, dass sich hier bitte nicht jeder Betroffene angesprochen fühlen soll, ich weiß, dass es auch andere Beispiele gibt...

Deinem Vater weiterhin alles Gute! Viele Grüße.