Liebe Jacky,
es sind schwere Tage für dich und du musst dich doch nicht entschuldigen,wenn dir die Kraft fehlt,hier zu posten.Es gibt doch Tage,da braucht man es,hier zu schreiben,und Tage,da geht es nicht.
Trotzdem freue mich natürlich sehr,von dir wieder zu lesen. Es geht immer auf und ab,nicht?
Obwohl ich bei uns so langsam spüre,der Ausschlag nach oben fällt immer niedriger aus und die Tiefs werden tiefer. Und deine Geschichte klingt leider ziemlich ähnlich...
Meine Mum leidet auch sehr darunter,viele Dinge im Alltag nicht mehr zu schaffen.
Das einzige,mit dem ich gegensteuern kann,sind ( teilweise unauffällig inszenierte) Situationen zu schaffen,wo ICH was nicht kann und SIE mir hilft.Da lebt sie richtig auf
Hab zum Beispiel Rouladen fertiggerollt,also bratfertig.Das könnte sie im Moment nicht schaffen.Und dann hab ich sie angerufen,dass ich es einfach zeitlich nicht schaffe,sie zu braten.Und sie : Bring her,ich brate sie dir! Konnte kaum erwarten,bis ich da war....und sie sind toll geworden und meine Mum stand ( oder besser sass)mit roten Backen in der Küche.
Vieleicht fällt dir da was für den Papa ein.Jedes noch so kleine Stück Normalität hilft...sich gebraucht fühlen,ganz konkret!
Die Sprachlosigkeit,die einen den Kindern gegenüber überfällt,kenne ich auch.Meine Kleine weiss auch,Oma ist krank,liegt viel im Bett und kann nicht mehr mit rumtoben.
Sie bezieht Oma immer mit ein,spielt sozusagen Krankenschwester.Reisst Unkraut raus und kocht Tee für Oma.Und fragt immer,wann Oma denn wieder gesund wird.
Das Oma nie wieder gesund sein wird und bald nicht mehr da sein wird,bekomme ich dann auch nicht über die Lippen...
So,du bist beim Judo,ich gehe jetzt mit meiner Maus zum Tanzen.20 kleine Mädchen in rosa Tutus und Ballettschläppchen bringen mich auch auf andere Gedanken
Liebe Grüsse
Sylvia