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Alt 27.04.2012, 21:52
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Ich bitte Euch um Hilfe...

Liebe Doreen,

ich bin ja nur ein Laie und kenne ehrlich gesagt nur meine Geschichte bzw. die meines Papas. Von daher kann ich dir nur sagen: die Knochenmetastasen sind absolut tückisch!!! Als mein Papa die Diagnose Lungenkrebs erhielt, wurde das nur entdeckt, weil er sei Wochen höllische Schulterschmerzen hatte... Das war die Knochenmetastase im Schulterblatt. Im Januar 2012 stürzte er, er kippt einfach um, da er keine Kontrolle über seine Beine hatte. Diagnose: Oberschenkelhalsbruch. Es wurde eine Biopsie unter der OP gemacht und dann kam die Gewissheit: der Oberschenkelhalsbruch war einer weiteren Knochenmetastase zuzuschreiben. Daraufhin wurden mein Vater abermals auf den Kopf gestellt: Szintigraphie etc. Diagnose: Knochenmetastasen im Lendenwirbelbereich Tja, und er hatte schreckliche Schmerzen, die immer schlimmer wurden... Und er selbst wurde immer schwächer. Austherapiert... Wir haben dann dafür gesorgt, dass er von der Onkologie auf die Palliativstation wechselte, da er nach Haus wollte. Um ihm das ermöglichen zu können, musste er aber erst einmal vernünftig eingestellt werden mit den Schmerzmitteln. Das wurde auch erreicht und eigentlich wurde viel mehr erreicht: mein Papa, der immer alles mit sich allein ausmachte, hat ein Gespräch mit der Seelsorgerin geführt und das hat ihm so gut getan. Ihm fiel eine schwere Last von der Seele. Zwar ging es ihm körperlich schlecht, aber seelisch sehr viel besser. Wir haben auch mit ihm über das Sterben und den Tod gesprochen. Wir konnten ihn dann am 9. Februar heim holen und so verbrachte er die letzte Zeit so, wie er es sich gewünscht hatte, zu Haus. Ich will dir mit dieser Geschichte nicht die Hoffnung nehmen, sondern dich nur wissen lassen, dass deine Vermutung durchaus berechtigt ist. Wir hatten uns in falscher Sicherheit gewogen, denn mein Vater hatte zum Zeitpunkt des Sturzes seine 2. Chemo-Therapie gemacht (Tabletten über 3 Monate täglich)... Es hat alles nichts geholfen bzw. nicht angeschlagen. Ich persönlich befürchte, dass wenn man erst eine Knochenmetastase hat, diese bösartigen Zellen sich im ganzen Körper ausbreiten. Und sie sind so klein, dass man sie anfangs nicht einmal orten kann. Es kann also sein, dass deine Schwiegermutter auch welche im Kopfbereich hat. Leider könnt ihr ihr nur gut zureden, doch wenn sie alles ablehnt, müsst ihr das so hinnehmen. Das kostet bestimmt übermenschliche Kraft... Schade, dass sie keine Hilfe annehmen möchte in Form von Schmerzmitteln, denn es ist so, wie du schreibst: die Schmerzen werden nicht weniger werden. Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich wünsche euch, dass sie doch noch die kurze kriegt und ihre Meinung ändert!!!
Ich knuddel dich und ganz liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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