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Alt 08.05.2012, 14:22
hyperbel hyperbel ist offline
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Standard AW: niedig malignes follikuläres B-Zell Lymphom, Stadium I

Hallo Ur-La,

ich habe mich damals dafür entschieden, allen reinen Wein einzuschenken und genau zu sagen was los ist. In fast allen Fällen fährt man ja mit der Wahrheit besser. Habe aber auch keinerlei Nachteile zu befürchten. Auch meinen SchülerInnen durfte meine Diagnose genannt werden und als ich wieder arbeiten konnte, habe ich recht offen mit ihnen über die Krankheit gesprochen. Ironie des Schicksals ist, dass letztes Jahr eine Schülerin, die ich betreue, auch an einem NHL erkrankt ist.
In der Zeit ab Diagnose bis nach der Reha (also ca. 7 Monate) bin ich nicht arbeiten gegangen, weil ich mich auch psychisch dazu nicht in der Lage fühlte. Schreibtischarbeiten wären zwar ohne Probleme gegangen, aber ich konnte nicht vor 30 15 bis 19jährigen stehen und Unterricht machen.
Das ist aber natürlich für jeden anders. Es wäre für die Schule auch schwierig gewesen, wenn ich teilweise gearbeitet hätte, denn in den Abschlussklassen muss ein möglichst kontinuierlicher Matheunterricht gewährleistet sein.

Natürlich verunsichert man andere bisweilen, aber ich glaube, dass eine gewisse Offenheit dazu beiträgt, insgesamt besser mit der Krankheit klar zu kommen. Manchmal muss man dabei aber den anderen helfen, damit umzugehen. Ich für meinen Teil konnte es vor meiner Diagnose auch nicht gut, wenn es andere Menschen in meiner Umgebung betraf.

Gruß aus dem Kohlenpott
Cordula
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