AW: Mein Mann hat Lungenkrebs
Liebe Kürbiskern,
mein Mann hat sich auch im Krankenhaus überhaupt nicht gut behandelt
gefühlt. Er hat auch Lungenkrebs, also einen Tumor in der Lunge,
Metastasen in den Rippen und einen Tumor über dem Steißbein.
Er mußte um jedes Schmerzmedikament betteln und wenn wir
mit den Ärzten besprochen hatten, die Dosis zu erhöhen, mußten wir
ewig warten, bis das dann auch in die Tat umgesetzt wurde. Ich bin
oft den Tabletten hinterhergelaufen. Grauenhaft. Als der Anruf von
meinem Mann kam, er könne nach Hause, bin ich sofort losgeflitzt.
Dort angekommen fragte die Ärztin dann, ob mein Mann jetzt wirklich
nach Hause wolle? Ich war total verwirrt. Was denn nu? Natürlich
wollte er nach Hause. Aber seitdem ist alles viel, viel schlimmer geworden.
Nach der ersten Chemo 8 kg an Gewicht verloren, alle Schleimhäute kaputt,
keine Kraft mehr zum Aufstehen, Schwierigkeiten mit Stuhlgang und Wasser-
lassen, Schweißausbrüche und am schlimmsten diese Schmerzen. Die
Basismedikation wurde schon zig mal geändert. Aber die Durchbruchschmerzen, die von einer auf die andere Sekunde kommen wie
ein Hammerschlag, sind im Moment wieder extrem, meistens morgens 2 -
3 x so im Abstand von 1 - 1,5 Stunden, tagsüber geht es dann, und
abends das selbe wieder. Dann kam die zweite Chemo, das ging eigent-
lich, obwohl die dann immer 8 Stunden dauert und das ist natürlich
superanstrengend. Damit pausieren wir aber im Moment, da sich der
Tumor über dem Steißbein von 4 auf 8 cm vergrößert hat, und er
dadurch kaum liegen oder sitzen kann. Also fahren wir jetzt 4 Wochen
lang jeden Tag zur Strahlentherapie, die leider 60 km von uns entfernt
ist. Zum Glück wird mein Mann liegend transportiert, so geht es einiger-
maßen. Er möchte auch auf keinen Fall wieder ins Krankenhaus, obwohl
die Ärzte am Freitag schon so etwas angedeutet haben, bzw. sie
haben mich gefragt, wie lange ich das zu Hause noch schaffe? Ich
habe nur gesagt, ich werde es schaffen, obwohl ich natürlich nicht
weiß, was noch kommt.
Ich bin aber sehr froh, dieses Forum entdeckt zu haben, denn der
Austausch mit anderen Betroffenen bringt mir doch sehr viel.
Abends, wenn mein Mann schon schläft, und einen so viele Fragen
beschäftigen ist es schön, von anderen zu lesen oder getröstet
zu werden.
Ich wünsche Dir alles Gute und freue mich, vielleicht mal von Dir
zu hören.
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