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Alt 05.06.2012, 07:32
MamaVonZweien MamaVonZweien ist offline
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Standard AW: Eine kurze Leidenszeit mit einem Lungenkrebs

Guten Morgen Sascha,

wenn ich Deine Schilderung lese glaube ich, dass unsere Väter sich ziemlich ähnlich waren.

Mein Papa wusste auch immer alles. Er wusste schon lange dass er gehen wird. Jetzt im Nachinein kommen mir seine Äußerungen merkwürdig vor. Zb. vererbte er mir im Vorfeld seinen Werkzeugschuppen - obwohl es früher Ärger gab wenn auch nur ein Schraubendreher fehlte! Auweia :-)

Die letzte Zigarette.... Tja,mach Dir da drum mal keine Sorgen. Er nimmt es Euch nicht übel dass es nicht geklappt hat. Es gab auch viele Dinge wegen denen ich mich schuldig fühlte. Aber ganz liebe Leute hier im Forum haben mir eins klar gemacht:

ich habe stets nach meinen besten Bemühungen gehandelt, alles versucht und gegeben was ich hatte - und am Ende ist mein Vater doch gegangen - allein und ohne mich.

Es gibt Dinge die wir nicht ändern können. Sei es der letzte Schnaps, die letzte Zigarette oder ein "ich liebe dich".

Mein Papa war auch voll mit Schmerzmitteln. Von der ersten Morphiumdosis bis zum Ableben vergingen etwa 36 Stunden. 27 davon war ich bei ihm. Und in diesen Stunden hatte ich sehr oft das Gefühl er stünde hinter mir.

Ich kann dir leider nichts tröstendes sagen. Weder ein "es wird besser" noch sonstwas. ich weiß selbst noch nicht obs besser wird.

lg
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Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


Semper Fi, Papa. *13.10.1952 - +25.04.2012
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