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Alt 11.06.2012, 23:33
rita2210 rita2210 ist offline
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Unglücklich AW: Gekämpft,Gehofft und Verloren

Hallo meine Liebe,

ich habe an dich gedacht, gestern Abend und auch heute und wollte mich ohnehin bei dir melden.

Ja, ich weiß wie das ist einen geliebten Menschen zu Grabe zu tragen. Ich habe es im Januar mit meiner 6jährigen Nichte erlebt und muss es bald mit meiner geliebten Mama durchmachen. Ich fürchte mich heute schon besonders vor genau diesem Tag. In die ganzen Gesichter zu schauen oder auch nur die Stimme all derer zu hören, dessen Leben danach ganz normal weiter geht (ich wünsche niemandem etwas böses um Himmels Willen, ganz im Gegenteil) Ich habe nur so furchtbare Angst davor. Ich möchte auf der einen Seite zwar sehen, dass viele Menschen kommen und Anteil nehmen, all diejenigen denen Mama etwas bedeutet, wahrhaftig etwas bedeutet (und nicht aus Neugier oder reinem Pflichtgefühl) auch diese Menschen sollen die Möglichkeit haben sich von ihr zu verabschieden, aber ich stelle mir vor, es nur schwer ertragen zu können, mir die Beileidsbekundungen anzuhören (diese kommen sicherlich von Herzen, sind ehrlich), aber es wird mich erdrücken und noch mehr runterziehen, so schätze ich mich ein, kann mich aber auch komplett täuschen.

Und auch die große Frage, was kommt danach? Viele hier beschreiben den Moment des Sterbens wie eine große Ruhe, z.T. eine extrem friedlich Situation nach dem Kampf. Man atmet durch und dann geht es schon los mit Formalitäten, Organisation, funktionieren muss man...dann verabschiedet man sich. Und was kommt danach?

Liebste Bart, ich wünschte mir für dich und alle Betroffenen, dass man danach nicht in noch tiefere Trauer fallen würde, dass man eine Möglichkeit fände durch Trauerarbeit (wie diese nun auch aussehen mag) wieder an das LEBEN anzuknüpfen und weiterzumachen. Bloß, kann das überhaupt gelingen? Oder ist es Utopie???

Bart, hast du jemandem zum reden? Bist du überhaupt der Typ dafür? Ich hoffe, du schaffst es in deiner jetzigen Gefühlswelt zu erkennen, was dir gut tut und richtig für dich ist und dies gerne auch mit Hilfe von außen (du hast in den letzten Wochen genug Kraft bewiesen und musst nun nicht mehr alles alleine schaffen und durchstehen) umsetzt.

Ich drück dich ganz fest und halte deine Hand ohne Worte, Hoffe du fühlst die gespendete Kraft. Und noch ein Mal: Melde dich immer, sobald dir danach ist.



Rita
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