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Alt 13.06.2012, 10:30
MarionS. MarionS. ist offline
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Standard AW: Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung

Hallo, guten Morgen!

nach Diagnose Brustkrebs, OP am 4. März 2011, viele Lymphdrüsen bereits befallen (N3a), Chemo und Bestrahlung (Ende: 23.12.2011) hatte ich nun die zweite Nachsorgeuntersuchung und alles war o.k. Dann, am nächsten Tag ein Anruf vom Onkologen, Tumormaker leicht gestiegen, weitere Untersuchungen notwendig. CT Oberbauch und Leber, Knochenszintigramm. Leider zeigte letzteres jede Menge schwarze Punkte und die Diagnose lautet: multiple Metastasen in der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule, im Becken und am Steißbein. Ich war fassungslos. Nicht mal ein halbes Jahr nach Ende der Standard-Behandlung eines 80% Östrogenabhängigen, nicht schnell wachsenden (25%) Tumors und unter Einnahme von Letrozol soll ich nun schon Metastasen in den Knochen haben? Ich habe gelesen, dass die vor allem über die Blutbahn gestreut werden, meine Blutbahn war frei, die Lymphbahn leider nicht.

Meine Fassungslosigkeit teilte ich dem Onkologen mit. "Wie kann das sein? Da war die ganze Quälerei der Chemo ja vergeblich (ich vertrug sie sehr schlecht und musste mehrmals ins Krankenhaus. Schließlich wurde Paclitaxel weekly abgebrochen, als noch vier Infusionen fehlten). Und wieso wirken die Antihormone (Letrozol) nicht, die ich täglich nehme?", fagte ich.

Die Knochenmetastasen seien schon vorher da gewesen, aber nicht sichtbar, weil zu klein. Der Tumormarker sei auch nach der OP erhöht gewesen (31), jetzt sei er auf 80. Stark hormonabhängige Tumore seien dafür bekannt, dass sie langsam wachsen und schnell streuen. Mein Einwand, dass die Hals- und Lendenwirbelsäule erwiesenermaßen bereits geschädigt seien, und dass ich vor gut vier Wochen einen "Hexenschuss" in der Brustwirbelsäule hatte, wurde nicht gehört. Das sind alles Metastasen und so ist es, leider. Sie sind auch auf dem CT zu sehen.

Also ist es wohl so, begreifen kann und will ich es nicht. So schnelle Metastasenbildung kommt mir irrsinnig vor. Vielleicht sitzen ja auch in der Leber und in der Lunge diese winzig kleinen Scheißer und man sieht auch die erst bei der nächsten Untersuchung in einem Vierteljahr?

Ob ich etwas tun könnte, fragte ich noch. Nein, die Medikation wird umgestellt, ein anderes Präparat, zu dem ich täglich Vitamine nehmen muss und alle vier Wochen eine Spritze in den Bauch. Mehr sei im Moment nicht nötig. Es sei denn, ich bekäme Schmerzen. Nun, ich hatte schon Jahre vor der BK Diagnose teils große Schmerzen in der Hals- und Lendenwirbelsäule.

Ich habe nach dieser Hiobsbotschaft wirklich große Angst. Wer rechnet schon mit so einer Entwicklung?! Ihr kennt Euch zum Teil sehr gut aus. Könnt Ihr mir einen Rat geben?

Liebe Grüße an all die tapferen Frauen hier

Eine gar nicht tapfere Marion
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