Liebe Elfe,
ich schreibe dir hier mal als betroffene Mutter (bin sonst im Brustkrebsforum, lese aber gerne quer). Wir haben natürlich auch alle Formen des Diagnoseschocks mit Tränen und Wut hinter uns, das kannst du mir glauben
(ich bin 46J. und meine Tochter 13J., Mann hab ich auch)
Aaaaalso, Weinen finde ich wichtig für die Seele und wenn man erst einmal so lange geweint hat, bis keine Tränen mehr da sind, geht es oft ein wenig besser. Dazu kommt, dass der Schock über die Diagnose auch nach ein paar Tagen nachlässt, dann kann man das Ganze schon besser überblicken. Und dann stellt man fest, dass die Diagnose kein sofortiges Todesurteil bedeutet und das der Weg durch die Therapie auch mit einem lachenden Auge begleitet werden kann.
Du willst deiner Mutter beistehen, das finde ich gut und gemeinsam als Familie hält man viel aus! Aaaaber - mir als Mutter geht es gut, wenn es meinem Kind gut geht, das gibt mir Kraft. Und dazu gehört auch, dass
sie Freude am Leben hat und sich nicht nur auf mich fixiert. Gerne nehme ich ihre Hilfe an, wenn es mir nicht gut geht, aber ebenso gerne höre ich von ihren Aktivitäten außerhalb des Familienkreises und schicke sie jetzt mit Freundinnen in den Urlaub, da ich nicht weg fahren kann.
Die Diagnose ist da, sie ist schlimm, aber sie muss nicht immer dominieren.
Und - das wichtigste in meinen Augen - sie soll ehrlich mir gegenüber sein! Mögen da die Tränen fließen oder dumme Witze gerissen werden, alles hat seinen Platz und tut gut, wenn es aus dem Herzen kommt. Ihr Kommentar, als die Haare ausgingen: "Man sieht sich immer zweimal im Leben" - ich habe Tränen gelacht!!!
Ihr werdet euren Weg finden, da bin ich mir sicher
Und in ein paar Tagen sieht die Welt vielleicht schon ein bisschen heller aus, ich wünsche es dir!
Viele liebe Grüße von Birgit