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Alt 24.08.2012, 09:18
Luzie Luzie ist offline
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Standard AW: Montag MR und Panik wegen familiärer Vorbelastung

Hallo,
auch ich komme aus einer vorbelasteten Familie (meine Oma, meine Mutter, meine Cousine, meine Tante, meine Großtanten – alle mütterlicherseits; väterlicherseits gab bzw. gibt es Krebserkrankungen, jedoch kein Brust- oder Eierstockkrebs). Mit der Angst vor Brustkrebs bin ich also quasi groß geworden, da meine Oma an Brustkrebs gestorben ist, als ich 10 Jahre alt war. Als dann 2007 auch meine Mutter erkrankte, habe ich auf Anraten meiner Gyn. einen Gentest machen lassen. Dieser war negativ, zumindest was die bereits bekannten Genmutationen betrifft. Trotzdem wurde mir im Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs anhand unseres „Stammbaums“ ein stark erhöhtes Erkrankungsrisiko ausgerechnet. Aus diesem Grunde wurde ich auch ohne Genmutation in das Früherkennungsprogramm aufgenommen. Seither werden einmal jährlich ein MRT und eine Mamo durchgeführt sowie zweimal jährlich ein US. Auf diese Untersuchungen hätte ich sonst keinen Anspruch. Ich fühle mich seither etwas sicherer. Die Angst vor der Erkrankung kann damit nicht genommen werden, aber die Hoffnung darauf, dass sie ggfs. früh erkannt und somit bessere Therapie- und Heilungschancen bestehen. Eine prophylaktische OP hatte ich damals auch überlegt und wird an der Kölner Frauenklinik auch bei positivem Gentest befürwortet. Ohne positiven Test werden diese Kosten aber nicht von der GKV übernommen, so dass sich dieses Thema für mich erledigt hatte.
Ich würde an Deiner Stelle auf jeden Fall einen Gentest machen lassen und – wenn das für Dich möglich sein wird – ebenfalls in ein Früherkennungsprogramm eines entsprechenden Zentrums aufnehmen lassen. Dort bis Du mit Deinem erhöhten Brustkrebsrisiko in jedem Fall besser aufgehoben, als bei Deinem Gyn., der – mangels Budget – nicht alle Untersuchungen regelmäßig durchführen lassen kann. Jedenfalls hat meine Gyn. mir das seinerzeit so erklärt.

Übrigens geht es meiner Mutter nach 5 Jahren (T3, N1a, M0, G3 triple negativ) heute den Umständen entsprechend gut. Andere Krankheiten setzen ihr leider zu und mit den Folgen der damaligen Chemo hat sie immer noch zu kämpfen. Bei meiner Cousine sind es inzwischen fast 7 Jahre (auch triple negativ, aber T 4). Sie wurde und wird ebenfalls in einem großen Brustzentrum betreut.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute
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