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Alt 16.06.2004, 10:48
Gast
 
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Liebe Doris,

Danke für Deine Antwort. Ist schon komisch, so halb alleine. Aber Arbeit ist genug da, also kommt auch keine Langeweile auf.

Weißt Du, wenn ich mit Papa schnack, dann ist das meistens schon "laut". Konnte ich zuerst aber auch nicht. Allerdings muß ich auch zugeben, das ich still werde, wenn noch jemand auf dem Friedhof in der Nähe ist. Mag vielleicht feige sein, aber auf dem Dorf wird doch schon mal getratscht und dann heißt es womöglich .... die spricht mit ihren toten Angehörigen.....

Aber es kommt auch noch hin und wieder vor, dass ich weinen muß. Hängt immer von meiner seelischen Verfassung ab. Da steh ich jedoch auch zu.

Wegen Mama - natürlich gibt es Schwestern, die ich fragen kann. Hin und wieder erfahre ich mal, daß Mama auch an den Beschäftigungsangeboten teilnimmt. Aber oft sieht sie mich kommen und bringt mit wieder zur Tür und dann kann ich schlecht "ausweichen" und sagen "ich will mal fragen, was du so den ganzen Tag machst"!!!

Was den Verlust und die Auseinandersetzung damit anbetrifft, hast Du nichts falsches gesagt - also bitte kein schlechtes Gewissen haben. Es freut mich sogar, wenn ich dadurch einen Gedankenanstoß geben konnte; konnte auch Deinen Ausführungen folgen!

Hatte bei meinem Eintrag auch länger gegrübelt, wie ich das zu Papier bringen könnte. Klar war ich traurig, hab in Erinnerungen geschwelgt, geweint, mit der Familie drüber gesprochen und hier ebenfalls. Aber es war ja noch Mama da, die versorgt werden mußte und die Wohnung war aufzulösen. Und es waren gerade die ersten beiden Monate (Dez. und Jan.), wo dies alles erledigt werden mußte und ich manchmal das Gefühl hatte, eigentlich würde ich lieber um Papa weinen als Kartons zu packen und Möbel zu entsorgen. Mal von meinem Job abgesehen.

Mir fällt da noch was ein: das der Mann meiner Schwester vor fast 5 Jahren verstorben ist, hatte ich irgendwo schon mal geschrieben. Auch das sie seit ein paar Jahren wieder einen Partner hat. Es ist ein früherer Kollege meines Schwagers gewesen, der seine Frau an Krebs verloren hat. Er ist gebürtiger Österreicher und wohnt in Klosterneuburg! Meine Schwester und er führen (leider) so was wie eine Wochenendbeziehung, da er schon Rentner ist, Tine aber noch ein paar Jahre arbeiten muß. Aber ich freu mich, daß die beiden sich haben und auch Papa war ganz glücklich, daß seine Große nicht mehr alleine ist.

Letzten Sommer hab ich Radurlaub gemacht; von Passau aus bis Klo-Burg, wie sie immer sagen. Hab mir auch in Wien in kleines bisschen was angeschaut, denn alles kann man in vier/fünf Tagen nicht sehen. Außerdem war’s auch zu heiß, da hab ich lieber bei Paul (so heißt er) im Garten gelegen und mir’s gut gehen lassen.

So, genug für jetzt. Hoffentlich wird es bald wieder etwas wärmer!
Liebe Grüße
Ulrike
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