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Alt 10.10.2012, 11:13
Carlotta76 Carlotta76 ist offline
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Standard AW: Ein Leben ohne meine Mama

Liebe Anja,

genauso empfinde ich das auch; ich glaube, ich lese das alles, damit ich es irgendwann irgendwie vielleicht nachvollziehen kann, was da passiert ist und mir meine geliebte Mama weggenommen hat. Ich habe dabei die Erfahrung gemacht, dass das viele Leute gar nicht nachvollziehen können, weil dies ja auch den geliebten Menschen nicht wieder lebendig machte, was natürlich richtig ist, ich habe aber dennoch das Bedürfnis.

Liebe Anja, ich kann so gut verstehen, man erinnert sich an die Zeit vor einem beziehungsweise vor zwei Jahren und denkt, da war es noch einigermaßen gut und plötzlich veränderte sich etwas und dann ging es so steil bergab. Bei uns war das so, als meine Mama Anfang Dezember nach Freiburg zur Reha ging. Ich umarme Dich und möchte Dir Deine lieben Worte, die Du an mich gerichtet hast, gerne zurück geben: ich wünsche Dir auch von ganzem Herzen alles Liebe und Gute. Schön, Dich zu kennen.

Carlotta

Liebe Miriam,

ich freue mich sehr, von Dir zu lesen. Das mit dem Rasenmähen kann ich gut nachvollziehen. Meine Mama und ich haben auch niemals Rasen gemäht, das ist ganz und gar Papas Materie. Ich wäre wahrscheinlich anfangs ziemlich aufgeschmissen, wenn ich den Rasen kürzen müsste. Aber es ist auch immer wieder schön zu sehen, dass man mit seinen Aufgaben lernt und fähig ist, sich anzupassen und in eine neue Situation hinein zu wachsen. Wir fangen jetzt gerade an, das Zimmer von meiner Mama teilweise auszuräumen und umzugestalten. Lange Zeit war mir der bloße Gedanke daran zuwider, aber jetzt war es sogar auch eine friedvolle Erfahrung. Als ich Mamas Kleidungsstücke in Kisten packte, habe ich mich ihr ganz nah gefühlt. Wir haben auch ein paar Dinge von ihr in ihrem Zimmer belassen, so dass sie auch weiterhin dort irgendwie einen Platz hat.

Liebe Miriam, sehr, sehr gerne würde ich mich mit den anderen bei Dir treffen! Vielleicht können wir uns ja mal kurzschließen und einen Termin ins Auge fassen. Das wäre toll.

Alles Liebe

Carlotta

Ich habe gerade Urlaub und bin bei meinem Papa. Mein Papa ist jetzt irgendwie mein Anker, wir verstehen uns sehr gut und dafür bin ich unheimlich dankbar. Letztes Wochenende habe ich bei ihm einen komischen Fleck am Unterarm entdeckt und habe mir gleich unheimlich Sorgen gemacht (ich habe mich schon immer vor schrecklichen Krankheiten gefürchtet, bin ein ziemlicher Hypochonder). Mein Papa meinte, ihm käme der Fleck nicht schlimm vor, aber er ist mir zuliebe zur Dermatologin gegangen, die meinte, sie halte die Sache für ungefährlich, hat aber auf unseren Wunsch hin eine Probe entnommen. Da ist mir umso bewusster geworden, dass ich bei aller Trauer um meine Mama sehr glücklich sein kann, meinen Papa zu haben.

Ganz liebe Grüße

Carlotta
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