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Alt 23.10.2012, 08:29
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Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Standard AW: Trauer und körperliche Wehwehchen

Liebe Sarah,

ich kann mich Angie nur anschließen. Den ersten Schritt hast du ja bereits getan. Dein Körper reagiert mit gewissen Störungen und zeigt dir, dass eben nicht "alles in Ordnung" ist. Ich bin keine Ärztin, aber rein menschlich betrachtet glaube ich nicht, dass du deshalb Antidepressiva nehmen solltest. Du willst ja deine Trauer nicht unterdrücken. Deine körperlichen Beschwerden haben ja einen seelischen Grund. Es geht dir nicht gut, du bist unendlich traurig, weil du dich von deiner geliebten Mama verbaschieden musstest. Das steckt niemand einfach weg und geht wieder zum Alltag über und macht weiter wie bisher. Der Schmerz, die Verzweiflung, die Traurigkeit, sie alle begleiten uns, die wir jemanden verloren haben, fortan auf unserem Weg und wir alle müssen lernen, unseren ureigenen Weg zu finden, um damit umgehen zu können und wieder einen Weg zurück ins Leben zu finden.

Du kennst dich selbst am besten und wenn du meinst, dass dir das Reden, das sich Öffnen vor Freunden schwer fällt, dann glaube ich ehrlich gesagt auch nicht, dass es für dich der richtige Weg ist, einen Psychologen aufzusuchen, denn da musst du reden. Angies Vorschlag mit dem "Erinnerungsbuch" ist doch großartig! Vielleicht fällt dir das Schreiben ja leichter und da kannst du dir dann deinen Kummer und all deine Gedanken von der Seele schreiben und auch ganz nah bei deiner Mutter sein, wenn du das möchtest. Vielleicht hilft es dir, hinaus in die Natur zu gehen? Lange Spaziergänge helfen mir beispielsweise immer sehr gut. Und mir persönlich hat das Schreiben hier im Forum sehr geholfen. Zum einen wollte ich meine Freunde nicht "belasten", zum anderen haben sie mich niemals so gut verstanden wie die Menschen, denen ich hier im Forum "begegnet" bin. Hier musst du dich nicht lange erklären, hier kennt man deine Gefühle und Gednaken und kann sie nachempfinden. Ganz egal, was es ist, ob Schreiben, Reden, Tanzen etc., ich bin mir sicher, dass du deinen Weg finden wirst, nur solltest du auch Geduld mit dir haben, denn es kann ein langer und mühsamer Weg sein. Dafür wünsche ich dir alles Gute!

Liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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