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Alt 25.10.2012, 23:34
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Woher Hilfe? An wen wenden?

Ja, Petra - Du hast in all dem recht ...

Aber was soll man machen?
Einfach zusehen?
Man kann aus dieser tiefen Depression auch wieder rauskommen ...
aber oftmals muss man erstmal wieder in einen "Zustand" kommen, wo man
empfänglich dafür ist, dass das eigene Leben nicht zuende sein muss.
Und DAS sollte man wenigstens versuchen - auch als Angehörige.

Wir haben das grad auch ähnlich durch:
am 24.5.2010 starb Heike,
am 4.8.2011 erhängte sich Uwe, weil er mit
ihrem Tod usw nicht zurecht kam.

Sicher hat jeder Mensch ein Recht auf Selbsttötung,
sein Selbstbestimmungsrecht - denn die Würde des Menschen ist
unantastbar oder sollte es zumindest sein.

Man KANN als Kind und auch als Freund nicht einfach zusehen, wie jemand
sich selbst "aufgibt" - wie soll man auch selbst dann weitermachen, wenn
man in einem solchen Fall nichts tut?

Macht man sich nicht auch mitschuldig, wenn man sieht, dass der Mensch
nicht mehr kann ... und irgendwann den Weg geht, den er vielleicht nicht gehen
würde, wenn er Hilfe hätte, die auch greift?

Offen reden ist oft gut, aber auch nicht immer.

Man darf aber sicher sagen: Ich habe Angst dass ich dich auch noch verliere.
Zitat:
"Hast du gar keine Kraft und Lust mehr ohne Mama zu leben?",
unterschreibe ich sofort, aber:
Zitat:
Du möchtest sicher lieber bei ihr sein, da wo sie jetzt ist...?!"
halte ich persönlich bei jedem für zu gefährlich ... ich würde nicht noch jemanden
auf den Gedanken bringen, dass es vielleicht schön sein könnte ...

Es gibt auch eine Phase im Leben, da ist nur ATMEN eine größte Anstrengung -
den Tag "überleben" - ganz passiv.

Eine tiefe Depression mit Suizidalität im 2007 hat mich das spüren lassen.
Ich wäre ohne Hilfe da nie mehr rausgekommen ... der sozialpsychiatrische Dienst, den es
in jeder Stadt gibt hat nach Anruf einer Freundin
von mir alles geregelt (nicht FÜR mich, aber MIT mir!)

HEUTE bin ich froh, noch da zu sein und lebe wieder gerne,
was ich mir damals überhaupt nicht vorstellen konnte.

Ich war einfach nur des Lebens müde, völlig emotionslos und leer ...
wie ein Nichts und gar nicht da.

Selbst der Gedanke dass meine Kinder mich noch brauchen bedeutete mir
damals so gar nichts - es war mir alles gleichgültig.

Was ich sagen will:
ich denke, der Mann braucht dringendst Hilfe!

Und wenn er dann irgendwann immer noch entscheidet nicht mehr zu wollen,
dann wird er eh seinen Weg gehen, so wie er ihn für sich entscheidet.

Und JETZT ist er nach meinem Eindruck nicht mehr in einem Zustand realistisch
zu entscheiden, was dran ist oder nicht oder richtig oder falsch ...

Mit lieben und auch nachdenklichen Grüßen,
Angie
(nach langer Zeit Antidepressiva und 3 monatigem Reha-Aufenthalt wieder topfit)
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!

Geändert von HeikesFreundin (25.10.2012 um 23:36 Uhr)
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