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Alt 08.11.2012, 16:05
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo zusammen,

es gibt 'gute' und es gibt 'schlechte' Träume. Die schlechten will man eigentlich nicht haben, würde sie am liebsten ignorieren/aussperren und die guten bereiten sehr oft nur Schmerzen. So einige meiner Träume habe ich ja bereits beschrieben.

Ich finde, diese Träume sind alle OK. Egal, ob sie nun 'gut' oder 'schlecht' sind. Solange sie nicht die Grenzen zwischen Traum und Realität verwischen. Sie zu unterdrücken hieße, ungelöste Probleme zu verdrängen oder eventuell beruhigende Nachrichten zu ignorieren. Wir brauchen Beides. Man sollte versuchen, sie zu verarbeiten, zu deuten und das nicht unbedingt nur im übersinnlichen Sinne.

Unser Verstand und auch unser Körper brauchen Sicherheit und Gleichgewicht, um zu überleben. Das Unterbewusstsein arbeitet auch, wenn wir schlafen. Dabei versucht es die gespeicherten Erlebnisse und Erfahrungen zu sortieren und verlorene Verbindungen wieder herzustellen. Zum großen Teil gelingt ihm das auch. Wo ihm das nicht gelingt, braucht es die Hilfe unseres Verstandes. Dieser deutet und verarbeitet die verschlüsselten Signale (Träume) des Unterbewusstseins. Ein mühsamer Lernprozess für letzteres. Vor allem auch in der Trauer. Der umgekehrte Weg. Wenn der Verstand nicht verstehen will oder kann, so sendet ihm das Unterbewusstsein Signale, mit deren Hilfe er verstehen und akzeptieren kann. Das ist ebenfalls ein nicht weniger mühsamer Lernprozess.

Erst wenn beide, das Unterbewusstsein und das Bewusstsein, einen Konsens gefunden haben, dann sind sie im Gleichgewicht und können sich wieder voll und ganz dem Überleben widmen. Was nicht heißen soll, dieser Prozess müsste zwangsläufig irgendwann komplett abgeschlossen sein. Doch nach einem so schweren Schlag, wie dem Verlust eines geliebten Menschen, ist irgendwann wieder Platz, Kraft und Energie genug übrig, um sich wieder dem Leben zu zu wenden. Sollte es zumindest. Ich weiß, dass das Kraft kostet doch Lösungen sind wichtig, so unterschiedlich sie auch individuell aussehen mögen.

Das sind lediglich meine Gedanken oder Meinung und ob man diese Signale als Botschaften unserer Verstorbenen interpretiert oder nicht, ist dabei vollkommen egal. Für mich ist wichtig, diese Signale, egal welcher Art, nicht zu ignorieren sondern mit ihrer Hilfe zu versuchen, mein seelisches Gleichgewicht wenigstens einigermaßen wieder herzustellen. Will heißen: mit der Trauer zu leben und gleichzeitig die schönen Seiten des Lebens wieder neu zu entdecken und auch zu genießen.


Alles Liebe,

Helmut
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