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Alt 22.12.2012, 19:56
juetlandfan juetlandfan ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Hallo zusammen,

ich möchte euch allen - Tine, Thomas, Anja und Helmut - ein schönes, friedvolles, gesegnetes Weihanchtsfest wünschen. Auch wenn in unserer Mitte ein ganz besonderer lieber Mensch fehlt und dieses gerade zu Weihnachten nochmals besonders deutlich wird, sollten wir irgendwie versuchen das Beste aus der Gegenwart zu machen und dankbar zu sein, für die vielen schönen Erinnerungen, die wir in unserem Herzen tragen. Ich will es zumindest versuchen der Trauer um meine geliebte Mama nicht zu viel Raum zu geben...

Tine, es freut mich sehr für dich, daß du noch Geschwister hast mit denen du dich austauschen kannst. Du schreibst von 3 Kindern, die deine Mum allein großzog, erwähnst aber immer nur deine Schwester. Hast du noch einen Bruder? Als Einzelkind sieht es da anders aus. Neben meinem Papa, meiner Oma und meinem Mann trauerten drei liebe Freundinnen mit mir, die Mama auch gut kannten. Eine davon hat meine Mama sogar 2x im Pflegeheim besucht und nimmt sehr Anteil. Das zählt dann fast wie eine Schwester Bin so froh und dankbar, daß ich sei als Freundin habe.

Anja, ich wünsche dir von Herzen liebe Menschen an deine Seite, mit denen du dich austauschen und um deine Mama trauern kannst. Für mich sind und bleiben Gespräche/geschriebene Worte ein wesentlicher Teil um mit der Trauerbewältigung klarzukommen...

Thomas, ich kann gut nachvollziehen wie schwer so ein erster Todestag ist. Mir ging es da auch sehr schlecht. Ich war so froh, daß ich den Tag irgendwie überstanden habe... Und du hast es jetzt auch geschafft und diese große Hürde liegt hinter dir.

Helmut, hab vielen Dank für deine lieben einfühlsamen Worte. Sie haben mich sehr angesprochen und ich muß sie noch weiter in meinem Herzen bewegen. Mein Papa ist kein Mensch fürs Alleinsein und war auch noch nie zuvor alleinwohnend. Er lernte meine Mama mit Anfang 20 kennen als beide noch zuhause wohnten. Ja und dann kam ich ungeplant auf die Welt und sie zogen zusammen in ihr erste eigene Wohnung. Bis zu Mamas Tod waren sie circa 40 Jahre zusammen und davon 38 Jahre verheiratet...
Papas neue Lebensgefährtin ist sehr nett, kümmert sich ganz liebevoll um meinen Papa und tut ihm gut. Ich verstehe mich gut mit ihr und gebe ihr auch eine Chance. Trotzdem fühlt es sich komisch an... Selbstverständlich habe ich mich durch den Tod meiner Mama verändert und hinterlässt der Tod meiner Mama sowie die Beziehung zur neuen Frau auch Spuren bei meinem Vater. Zwei sich verändernde Menschen gehen gemeinsam neue Wege... Es braucht Zeit damit klarzukommen. Männer gehen mit Trauer auch anders um als Frauen. Das muß ich akzeptieren. Beispielsweise geht mein Dad seit Mams Tod zum Trauercafe des Hospizes 1x im Monat. Das bedeutet ihm sehr viel. Für mich wäre das wiederum gar nichts. Jeder hat da so seine eigene Art der Trauerbewältigung und es gibt kein richtig und kein falsch... Jeder lebt Trauer auf seine eigenen Weise aus...

Ich grüße euch alle ganz lieb und wünsche euch ein paar schöne Stunden mit Menschen, die euch am Herzen liegen. Katja
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