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Alt 24.04.2013, 08:36
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs wurde nicht erkannt

Liebe Emilia,
es tut mir sehr leid, dass Du Deinen Vater verloren hast! Und ich kann mir vorstellen, dass es noch schwerer ist, weil es so plötzlich und unerklärlich passierte.

Ein bißchen so ähnlich war es bei meiner Mutter auch:

Sie hatte schon länger immer wieder (ziemlich genau alle 5 Wochen) Bronchitis, oft Probleme mit der Luft. Anfang 2009 ging sie zum Lungenfacharzt, der machte routinemäßig Röntgenaufnahmen der Lunge, fand nichts und behandelte sie auf Asthma.

Mit dem Sommer besserte sich ihr Zustand, sie hatte nicht mehr alle 5 Wochen eine Infektion. Sobald der Herbst kam, fing es aber wieder an, nach der 2. Infektion bekam sie so schlecht Luft, dass sie wieder zum Lungenfacharzt ging. Der hörte ein leichtes Knistern und fertigte wieder ein Röntgenbild an - danach war er komplett ratlos: Die Lunge war übersät mit kreisförmigen Infiltraten. Er behandelte auf Lungenentzündung, gab Kortison, hatte den Verdacht einer Autoimmunerkrankung - an Krebs hat er überhaupt nicht gedacht.

Als sich nach einem Monat nichts verbessert hatte, wies er meine Mutter in eine Lungenfachklinik ein. Dort wurde eine Bronchoskopie gemacht und erstmal auch nichts gefunden. Ein anderes Labor hat aber in den Proben doch noch Krebszellen gefunden.

Dass bei der Bronchoskopie nichts gefunden wird, ist nicht so selten, weil es wohl nicht so einfach ist, wirklich die richtigen Stellen zu erwischen.

Für meine Mutter war übrigens auch immer klar, dass sie keinen Krebs bekommt - Herz-Kreislauferkrankungen ja, aber keinen Krebs...

Du hast auf jeden Fall Recht, dass Deinem Vater so viel Leid erspart geblieben ist und ich hoffe, dass dieser Gedanke Dir ein kleiner Trost sein kann.

Liebe Grüße,
Anja
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