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Alt 13.10.2013, 19:18
blue_eyes blue_eyes ist offline
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Standard AW: Mein Papa, mein Held, ist nun ein Engel

@ Kolibri

Danke für deine Anteilnahme! Wie geht es denn deinem Mann? Ich wünsche euch viel Kraft für euren gemeinsamen Weg. Leider haben wir alle nicht damit gerechnet, dass es innerhalb so kurzer Zeit jetzt so schnell geht, dass er den Kampf verliert. Aber er warer ein tapferer Kämpfer!

@ Gitti

Danke für deine Worte. Auch von mir an dich viel Kraft und mein Beileid zum Verlust deines geliebten Mannes. Es tut mir sehr leid, dass auch du einen so schweren Verlust hinnehmen musstest.

@ Tine

Danke für deine Zeilen, die du geschrieben hast. Es tut mir sehr leid, dass du deine Mama verloren hast. Ich wünsche dir auch viel Kraft! Ja, ich würde gerne weiter hier sein, bei euch. Menschen, die einen verstehen, wie man sich in so einer schweren Zeit fühlt.


Gestern war der wohl schwerste Gang in meinem bisherigen Leben. Es war so schwer für mich, den Sarg zu sehen und zu wissen, dass da jetzt mein Papa drinnenliegt. Es tat verdammt weh. Ich hab ein paar Worte schriftlich vorbereitet, die ich sagen wollte. Ich hab dann auch den ersten Teil gesagt, aber als ich dann aufgesehen habe und kurz zum Sarg hingesehen habe, da bin ich in Tränen ausgebrochen. Der Herr Pfarrer hat Gott sei Dank den Zettel genommen und für mich weitergelesen. Ich hasse mich dafür, dass ich es nicht geschafft habe, alles vorzulesen. Ich wollte doch stark sein - stark für meinen Papa! Mein Papa war doch auch so stark, als er krank war, hat die Krankheit tapfer angenommen und gekämpft.

Ich vermisse meinen Papa so sehr. Egal wo ich hinsehe, ich sehe ihn, aber er ist nicht mehr greifbar. Ich kann ihn nicht umarmen, ihm sagen, dass ich ihn lieb habe. Ich hätte ihm das früher viel öfter sagen müssen. Aber mein Papa war nie ein Mensch, der über Gefühle oder zum Beispiel seine Krankheit geredet hat.

Mein Sohn hat mir einen Stoffdelfin und eine Zeichnung gegeben, die meinem Papa noch in den Sarg gelegt wurden. Er meinte, der Stoffdelfin wollte zu seinem Opa, damit er nicht alleine ist und damit er "davonschwimmen" kann, wann immer er mag. Davonschwimmen - das würde ich jetzt auch gerne. Und wenn ich zurückkomme, soll alles wieder so sein, wie vor über einem Jahr, als mein Paps noch gesund war!

Ich mache mir auch große Sorgen um meine Mutter. Sie ist jetzt ganz alleine im Haus und sie hat ihren geliebten Mann verloren. Die zwei waren unzertrennlich. Sie leidet sehr, dass sehe ich, aber sie frisst all ihren Kummer in sich rein. Ich weiß nicht, wie ich ihr helfen soll.

Ich bin meinem Papa für die gemeinsame Zeit, seine Liebe und Güte - einfach seine Art, wie er mich zum Lachen gebracht hat, wie er sich um all seine Lieben gekümmert hat, wie er mit meinem Sohn gespielt hat - die Liste ist unendlich lang - bin ich ihm unendlich dankbar. Aber diese Zeit war einfach viel zu kurz!! Ich hätte mir so gewünscht, dass er noch sieht, wie sein Enkel die Schuljahre hinter sich bringt, wie er sich für einen Beruf entscheidet, seine erste Freundin, wie er den Führerschein macht.

Ich hoffe, dass ich meinen Papa irgendwann wieder sehe und ihn in die Arme schließen kann!

blue_eyes
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Papa, du fehlst mir so sehr!! 06.09.1948-06.10.2013
Es ist ein Abschied für länger, aber nicht für immer - irgendwann sehen wir uns wieder!
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