Hallo zusammen,
nachdem ich jetzt auch zu den betroffenen gehöre, habe ich dieses Forum gefunden und schon zahlreiche Beiträge gelesen. Das hat mir sehr geholfen und so habe ich für mich entschieden, meine Geschichte auch einmal kurz zu schildern.
Und plötzlich war er da .... Am 3.5. habe ich am linken Hoden eine Verhärtung festgestellt, die mich sehr beunruhigt hat. Ich habe daraufhin sofort die Suchmaschine angeschmissen und war über die Ergebnisse, die mir dort angezeigt wurden sehr schockiert. Aber es war auch nur ein Verdacht und so habe ich mich schnell wieder beruhigt, bzw. die Möglichkeit eines Tumors verdrängt.
Am Folgetag bin ich dann direkt zum Hausarzt, der mich kurz untersuchte aber auch zunächst nicht viel sagte. Auf meine Frage, welche Ursachen die Verhärtung haben könnte, sagte mein Arzt nur kurz und knapp "Das ist ein Tumor". Das war erst einmal ein Schlag und vor allem so einfühlsam vermittelt
Am Dienstag bin ich dann direkt zum Urologen, der nach einem Ultraschall die Diagnose bestätigte und mich über die weitere Vorgehensweise aufklärte.
Ich hatte mit den Folgeterminen echt Glück und alles ging ganz schnell. Mittwoch war schon die Vorbesprechung im Krankenhaus, mit einigen weiteren Untersuchungen. Am Freitag wurde das CT durchgeführt und auch direkt ausgewertet. Endlich mal eine positive Nachricht, auf dem CT gab es keine Auffälligkeiten.
Am Montag war dann die stationäre Aufnahme und am Nachmittag die OP. Ich war eigentlich sehr ruhig und überhaupt nicht aufgeregt, obwohl es meine erste OP überhaupt war. Ich wollte das Ding einfach nur los werden.
Am frühen Abend war ich wieder auf der Station und kam so langsam wieder zu mir. Mit dem aufwachen kamen leider auch die Schmerzen, sodass der Arzt noch einmal kurz nach mir guckte. Lag wohl primär am etwas zu festen Druckverband der mir angelegt wurde. Diesen hat er etwas gelockert und mir zusätzlich noch ein Schmerzmittel gegeben. Die Nacht habe ich dann gut überstanden.
Am nächsten Morgen fand dann die Visite statt. Der Arzt teilte mir mit, dass alles gut gelaufen wäre und ich aufgrund der guten Entwicklung auch heute schon das KH wieder verlassen darf. Das hat mich sehr überrascht, da ich von 3-4 Tagen ausgegangen bin. Ich war aber dennoch sehr froh darüber, dass ich schon wieder nach Hause durfte.
Jetzt liege ich zu Hause und da kommt man so langsam ins grübeln. Jetzt heißt es erst einmal ausruhen und bis zum 22.05. auf die Ergebnisse der histologischen Untersuchung warten.
CT: unauffällig
AFP: erhöht
ßHCG: erhöht
Der Arzt geht von einem nicht Seminom aus. Wie gehts jetzt weiter? Auf was muss ich mich einstellen? Das sind die Fragen, die mir so durch den Kopf gehen.
Ich denke grundsätzlich sehr positiv, habe aber noch nicht so ganz realisiert, dass da etwas sehr bösartiges in mir war. Mir ging und mir geht es ja gut, das macht es so schwer greifbar.
Das kurz und knapp zu meiner Geschichte.
Viele Grüße
