AW: Ohne dich ist alles dunkel
Schatteke,
war lange nicht hier, mir fehlten die Worte um zu beschreiben was ich fühle, wie stark ich dich vermisse. Letzteres ist nach wie vor da, aber ich darf ganz vorsichtig behaupten das ich zurückgefunden habe ins Leben - ohne dich und doch mit dir.
Manches Mal erschienen mir die Wege zu unwegsam, zu lang die Durststrecken, zu wenig labende Oasen, die mich wieder zu Kräften kommen liessen und ich bin oft verzweifelt, es schien als ob ich immer wieder die "Gehe zurück auf Los- Karte" gezogen hätte...
Es gab und gibt Menschen die mich auch in meiner - selbst nicht beschmeichelnden - Form ausgehalten haben, dafür bin ich unglaublich dankbar. Aber ich bin auch dankbar das ich mir selbst treu geblieben bin, das ich, obwohl ich mich selbst oft zerstören wollte, der an dich versprochenen, mir eigenen Lebenshaltung, festgehalten habe.
Und irgendwie, ich kann es gar nicht an einem Ereignis festmachen, passierte es, einfach so, ohne grosses Bemühen, da bekam das Leben wieder Tiefe, plätscherte nicht einfach so dahin ohne mich zu berühren. Das Gelb der Narzissen in diesem Frühjahr wahrzunehmen war wie eine Auferstehung, das Spriessen der Bäume, deren lindes Grün, die Kraft der Natur, der Wille derselben sich durch die ein oder andere Art der "Beschneidung" nicht geschlagen zu geben.
Vorsichtig formuliert darf ich sagen, ich hab den Weg durch tiefe Schluchten mit glatten, nicht zur Besteigung fähigem Gestein hinter mich gelassen, bin oft einfach sitzengeblieben, zu müde und entkräftet, ohne deutliche Zielvorstellung. Heute weiss ich das dein Licht immer da war und sein wird, ich war ein schlechter Lehrling und gelobe Besserung.
Mit dir - so fest verankert in meinem Herzen - bin ich nie allein
Sjarissa
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Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.
Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
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