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Alt 20.08.2014, 12:46
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Jud0104 Jud0104 ist offline
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Lächeln AW: Niedersachsen: Diagnose Hodenkrebs - und nun?

Zitat:
Zitat von Willma Beitrag anzeigen
Hallo,
mein Mann hat Mitte letzter Woche die Diagnose Hodenkrebs erhalten (er war mit Schmerzen im Hoden im KH).
5 Tage später wurde der Hoden operativ entfernt und eine Biopsie des anderen Hoden genommen.
Ein Schnellschnitt wurde während der OP auch gemacht (uns wurde nix zum Ergebnis mitgeteilt), die Turmormarker seien nur leicht erhöht (genauere Auskünfte haben wir noch nicht), die Ergebnisse des entnommenen Hodens und der Biopsie gibt es erst in 5 Tagen.
CT-Termin soll erst danach festgelegt werden.
(Sperma haben wir konserviert.)

Mehr wurde bisher nicht gemacht.

Mein Mann ist noch im Krankenhaus, er hat starke Schmerzen an der Schnittstelle in der Leiste.
War das bei noch jemand so?
Wenn ich hier lese, klingt das alles so als seien die Männer danach gleich wieder aufgestanden und rumgelaufen...

Dann lese ich immer es gibt "Leitlinien" für die Behandlung von Hodenkrebs?
Nur leider finde ich diese einfach nicht?
Seh ich den Wald vor lauter Bäumen nicht?

Danke für die Hilfe!

Das Warten ist furchtbar und die Angst auch! Aber das weiß hier ja jeder!
Hat es bei euch auch so lange gedauert, bis die richtige Diagnose udn das weitere Vorgehen feststanden?

Außerdem seh ich überall Kinder (ja, der Wunsch ist groß) und Omas und Opas Hand in Hand.

Gibt es hier noch mehr aus Niedersachsen?
Willkommen hier im Club, Wilma!

Wir, also eher mein Mann ;-), haben vor ca einem Jahr auch die Diagnose bekommen...erstmal war es ein Schock. Aber man lernt damit umzugehen.

Erstmal musst du abwarten was die Biopsie ergibt. Dann ist auch das erste CT von Abdomen & Thorax interessant und wichtig für alles weitere. Die weitere Behandlungsweise ist abhängig von der Art der Tumors: Seminom oder NichtSeminom. Das jetzt hier alles aufzuschreiben wäre etwas viel...gibt verschiedene Möglichkeiten. Und das es ein paar Tage dauert bis der pathologische Befund da ist...ja, das ist manchmal so.

Ihr bekommt dann einen mgl Therapievorschlag genannt. Die Ärzte therapieren egtl i m m e r nach den aktuellen Leitlinien. Falls ihr Zweifel habt oder euer UroDoc sich unsicher ist (was manchmal vorkommen kann) dann kann man sich eine Zweitmeinung einholen. Daskann euer Arzt direkt machen und finde ich auch sehr sinnvoll. "Zweitmeinung Hodentumor"-musst du mal googeln. Viele Urologen wissen darüber auch Bescheid. Unsere Uni zB wendet sich immer an Ulm (da sitzt im Mom noch der Leiter des Projektes!) wenn sie nicht weiter wissen.

Ansonsten...g u t dass ihr Sperma eingefroren habt. Die Chance auf ein gemeinsames Kind habt ihr somit. Wir haben auch viele ICSIs hinter uns und haben einen, nach anfänglichen Schwierigkeiten, gesunden Jungen bekommen. Es ist vielleicht nicht d e r Weg den man sich egtl wünscht aber...aber machbar. Und jetzt müsst ihr erstmal abwarten. Vielleicht ist mit der Hodenentfernung aller erledigt und er braucht keine weitere Therapie und ihr entscheidet euch gemeinsam mit den Docs für "wait and see". Der andere Hoden übernimmt ja nun die komplette Produktion..was bedeutet dass einer SS auf natürlichem Wege nichts im Wege steht. Folgt natürlich eine Chemo und/oder Bestrahlung sollte man den Kinderwunsch hinten an stellen. Erstmal! Aber falls ihr in der Zwischenzeit ein Kind möchtet dann könnetet ihr theoretisch in eine KiWUKlinik gehen...

Zu den Schmerzen. Ich denke da geht es jedem anders. Die Hodenentfernung bei meinem Mann wurde auch ambulant gemacht, d.h er durfte am selben Tag nach Hause Ihm ging es am ersten Tag (Dank dieser länger anhaltenden Schmerzspritze) recht gut...dann tat es aber doch ziemlich weh. Bei ihm war aber auch das Problem dass der Operateur durch Narbengewebe musste...und musste auch etwas größer schneiden. War alles nicht so einfach. Nach ca 1 Woche ging es laaaangsam besser.

Ich wünsche euch Alles Gute und vor allen Dingen eine riesen Portion Geduld...ich weiß, das Abwarten macht einen ganz verrückt. Uns geht es im Moment nicht anders...

LG Jud
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