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Alt 14.11.2014, 18:56
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Tina!
Ich freue mich auch von dir zu lesen! Ja, wir haben lange nichts von einander gehört. ICh lese zwar fast täglich hier, aber es fehlt mir oft die Zeit und auch die Geduld zum Schreiben!
Habe im Moment einige schlaflose Nächte hinter mir weil mein kleiner Hund schon seit Ende August an einer Entzündung des gesamten Bauchraumes leidet. Das äußert sich natürlich darin, dass sie sehr sehr müde und antriebslos ist, aber auch darin dass sie mich jede Nacht, mindestens in zwei Stunden Rhythmen durch ihr Lecken und Speicheln oder ihr ERbrechen aufweckt.
Nach vielen Tierarztwechseln und Untersuchungen haben wir jetzt hoffentlich den Grund für diese Entzündungen gefunden. Es soll eine Futtermittelallergie, keine Ahnung auf was, sein, die den Magen, die Bauchspeicheldrüse und den Darm immer wieder entzündet. Wir probieren es jetzt mit Ausschlussdiät mit Renntier. Ich hoffe es wirkt denn sie leidet sehr!

Ja, sonst geht es mir eigentlich so lala. Ich gehe noch immer jeden Tag auf den Friedhof. Ich glaube es geht mir gleich wie dir, die Trauer kommt in WEllen. Manchmal denke ich, ich habe mich gut im Griff (womit ich mich auch wieder komisch fühle und dann irgendwie ein schlechtes GEwissen habe weil sich vieles wieder als Normal einschleicht und anfühlt) und dann erwischt es mich wieder total und ich breche in Tränen aus.
Es sind einfach diese Kleinigkeiten, diese kleinen aber so wertvollen Momente mit Papa, die mir so fehlen. GEstern ist mir eine Kreide in meinem Kreidenhalter stecken geblieben. Es passiert öfters. Aber ich war aufeinmal so traurig weil ich daran denken musste dass ich den Kreidenhalter früher immer Papa gegeben habe und er hat ihn wieder repariert.

Ich bin auf die nächsten Wochen gespannt. Ich kann die Weihnachtszeit noch nicht wirklich einschätzen. Ich merke nur, dass ich doch irgendwie immer unruhiger werde. Das merke ich auch bei meiner Mama!

Meine Oma ist ja auch im Juli gestorben. Wir haben uns immer am Weihnachtsabend mit dem Rest der Familie bei ihr getroffen. Heuer auch nicht mehr. Es ist alles anders! Mit diesem Zustand komme ich nur sehr schwer zurecht.
Meine kleine Cousine hat wieder Nachwuchs bekommen. Bei ihnen ist wieder Leben in der Family. Mama und ich wollen Weihnachten mal alleine feiern und uns was Gutes kochen. Meine Tante würde uns zwar einladen aber neben einer "heilen und fröhlichen" Familie tut alles noch mehr weh! Sie hat es zwar lieb gemeint aber wir probieren es mal daheim. Weh tut es ja immer und wir versuchen uns durchs Kochen abzulenken!

Ich kann dich so gut verstehen Tina! Ich würde auch alles machen nur wenn ich Papas gute Ratschläge wieder hören könnte.

Weihnachten ist für mich nicht mehr wie es einmal war. Ich muss ehrlich sagen, ich freue mich nicht darauf. Ich fürchte mich sogar davor. Es ist so ein schönes Fest, ein Fest der Familie und der Liebe und gerade deshalb ist es so schwer!

Liebe Tina und natürlich auch alle Anderen , ich wünsche euch trotz allem eine besinnliche und vor allem ruhige Vorweihnachtszeit und wünsche euch ganz viel Kraft und Sonnenschein im Herzen!

Alles Liebe! Drück dich Tina!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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