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Alt 28.11.2014, 02:45
Aras Aras ist offline
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Standard AW: Angst T2, G3, triple negativ

Hallo liebe Heart,
ich bin mittlerweile 26, allerdings bei Diagnose 24 gewesen. Hatte genau dasselbe T2, G3 TN und BRCA1 pos.
Ich war damals auch so sehr unter Schock, dass ich alles aus dem Bauch heraus entschieden habe. Mir hat man auch Neo oder erst OP dann Chemo zur Option geboten. Ich habe meine Entscheidungen nicht bereut. Hatte erst BET, dann Chemo, dann Mastektomie beidseits mit Silikonaufbau.
Lediglich die BET hät ich mir sparen können und sofort beidseitige Mastektomie machen sollen. Allerdings war ich auch in einer kleineren Klinik und die letztere Option wurde mir nicht angeboten. Erst im Nachhinein kam ich in eine große, erfahrene Klinik. Das einzige was ich diesbzgl. bereue ist, dass ich am Anfang keine 2. Meinung geholt habe. Ich hätte auf jedenfall erst ein bisschen mehr forschen sollen. Aber man ist da erst mal so platt, da denkt man sich raus mit dem Ding Augen zu und Chemo durch. Aber du musst das für dich selbst entscheiden. Es muss dir gut dabei gehen. Es gibt leider keine sichere Formel, wie es sicherer für dich wäre. Ich hatte Angst, dass Chemo nicht anschlägt bei Neo und das Mistding sich weiter verbreitet. Ich konnte so besser damit leben.

Achja, BRCA1 wusst ich ja am Anfang nicht. Auch ohne Mastektomie wäre ich nicht den Weg Neo gegangen. Das muss man wirklich für sich entscheiden.

Bzgl. Chemo kann ich dir sagen, ich hatte 4x EC dann 3x Carboplatin und Taxotere. Mir sagte mein Onkologe wer das eine Gut verträgt, verträgt das Andere schlechter. EC gings mir echt gut. Haare sind natürlich ausgefallen, komisches Gefühl im Magen, die ersten 3 Tage abgeschlagen aber ab dem 4. Tag wieder bergauf. War ganz angenehm. TC hab ich gar nicht vertragen, musste 3 mal reduziert und einmal wg. Blutwerten verschoben werden. Das 4. lies mein Arzt dann aus, weil ich echt blass war. Aber ich muss echt sagen, das verträgt jeder anders. Ich hatte Übelkeit aber musste mich nie übergeben. Ich hatte nie die Probleme mit den Gefühlen in Fingern oder Zehen, auch Nagelprobleme hatte ich nicht. Da ists bei jedem halt anders.
Mein Arzt sagte, je weniger Nebenwirkungen ich lese/erfahre umso weniger Nebenwirkungen habe ich dann auch. Das hat wirklich gestimmt, finde ich. Ich hatte weniger Nebenwirkungen. Ich hab mir das was ich unterschreiben sollte, an NW nicht durchgelesen. Auch das muss jeder für sich entscheiden. Ich sah die Chemo nicht als Feind, ich ging zwar manchmal ungern hin, aber essen und Kaffee war immer dabei. Die Zeit vergeht so schnell, wenn ich jetzt zürückdenke (Letzte Chemo Jan 2014) kommt es mit vor als wären schon Jahre vergangen. Es war eine leidvolle aber doch so wertvolle Erfahrung. Ich habe mich immer damit getröstet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ich an einem Autounfall sterbe höher ist. Hört sich blöd an, war mir aber eine Hilfe.
Such dir jedenfalls Psychoonkologen und informier dich über Psychologische Betreuung bei einem Therapeuten. Es hilft ungemein
Ich hätte laut Ärzte gut Unfruchtbar werden können, nun bin ich in der 24. Woche schwanger. Es gibt da oben Engel glaub mir.
Ich drück dir die Daumen

Viel Glück

Geändert von Aras (28.11.2014 um 03:08 Uhr)
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