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Alt 30.08.2004, 17:51
Gast
 
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Standard Zeichen von unserem geliebten Menschen

Liebe TIni,

es tut mir sehr leid, dass Dein Vater und Du nicht gemeinsam um Deine Mutter trauern könnt. Das muss sehr schwer sein, wenn der Vater einen nicht einbezieht und man dann neben dem Verlust und der Traurigkeit auch noch das Gefühl hat, sich in seiner Trauer beweisen zu müssen.
Die ganzen Sprüche helfen nicht weiter. Man kann Trauer nicht in "schlimm" und "weniger schlimm" einteilen, auch, wenn viele das versuchen. Ja, es ist ein Unterschied, ob man den Partner oder ein Elternteil verliert. Der Schmerz mag ähnlich sein, aber die Träume, die dabei zerstört werden, die sind unterschiedlich.
Eltern sterben gewöhnlich vor einem selbst und wenn der Partner stirbt, mit dem man sein Leben geplant hat, dann muss man sein Leben ganz neu ordnen. Stirbt ein Elternteil, dann verliert man den Halt, den man zuhause erfahren hat und man hat das Gefühl, ein Stück seiner selbst sei mitgestorben. Hm, nimm mir das jetzt nicht übel, ich hab selbst beide Elternteile verloren (in einem Alter, in dem auch Eltern noch nicht sterben). Und ich hatte nach etwas mehr als einem Jahr das Gefühl, dass sich trotzdem alle meine Pläne verwirklichen lassen. Deswegen kann ich auch nachvollziehen, wie schwer Dein Schmerz über den Verlust Deiner Mutter sein muss.
Ist auch nur ein blöder Spruch, ich weiss, aber bitte lass Deiner Trauer und der Deines Vaters die Zeit, die es braucht. Es ist sehr schade, dass er sich so in "seiner" Trauer verkapselt und Dich nicht einbezieht, aber in Zeiten der Trauer ist man eben nicht immer rational und vielleicht braucht er das, dass er anderen erzählt, er hätte es am schwersten.

Alles Gute für Dich und Deinen Vater,
liebe Grüsse
Sandra