Hallo,
meine Mutter bekam im April 2015 die Diagnose Gallengangskrebs mit Klatskin-Tumor nach Bismuth IV und Infiltration in die Leber. Operationsmöglichkeit bestand nicht mehr, da beide Gallengänge betroffen waren und eben der Einwuchs in die Leber bestand. Als Therapie wurde eine palliative Chemo mit Gemcitabine und Cisplatin angesetzt. Die Zyklen konnten nicht wie geplant gegeben werden, da immer wieder Infekte, Bauchwasser usw. dazwischen kamen. Nach Abschluß des ersten Zyklus hatte sie gute 10 Tage ihre Ruhe, am vergangenen Montag ging sie wieder stationär ins Krankenhaus um den zweiten Zyklus zu erhalten. Es wurde ein Leberabszess festgestellt, am vergangenen Donnerstag rief uns das Krankenhaus an, dass es meine Mutter wohl nicht schaffen würde. Sie rappelte sich noch einmal etwas auf, bis heute sind weitere drei Tage vergangen und Leber und Nieren sind inzwischen außer Funktion. Wir rechnen nun in nächster Zeit mit dem schlimmsten.
Ich weiß nicht, wie alles gelaufen wäre, wenn sie einfach überhaupt nichts hätte machen lassen. Wer weiß, ob die restliche Zeit vielleicht ebenso verkürzt aber wenigstens einigermaßen lebenswert gewesen wäre.
Es tut furchtbar weh, sie nun so zu sehen. Sie war eine so unheimlich starke Frau und hat bisher jeden Mist überstanden. Ich glaube sie möchte gerne gehen und das schnürt mir den Atem ab
Morgen steht eine Besprechung mit dem Oberarzt an, ich habe jetzt schon Bammel davor.
Das einzige, was mich unheimlich froh macht, sind die Schwestern und Pfleger auf der Station. Es ist ein unheimlich nettes und fürsorgliches Miteinander und die Schwestern geben sich unheimlich viel Mühe für die Pflege und Unterstützung meiner Mutter. Es gibt niemand, der unfreundlich oder gereizt ist, es gibt kein "Nein, jetzt nicht".