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Alt 12.09.2004, 01:59
Gast
 
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Standard Zeichen von unserem geliebten Menschen

Ich frage mich, trotzdem, ob es mir so gut gehen darf. Wenn ich an Papas Krankheit und Leid denke und an sein Sterben, so muss ich heulen. Ich verbiete mir diese Gedanken meist schon im Ansatz, aber klappt das auf Dauer? Papa will doch auch nicht, dass ich traurig bin. Erst gestern war er im Traum bei mir, hat mir gesagt, dass alles schön so war und dass es ihm gut geht. Er ist ja noch da. Papa soll ja auch in meinem Kopf nicht als leidender Mensch sein sondern als der Papa, der er mir 27 Jahre lang war. Er fehlt mir so. Gestern fuhr ich am Krankenhaus vorbei, in dem er starb. Diese ewig lange rote Backsteinmauer...Ich werde sie nie vergessen. Heute fuhr ich am Krankenhaus vorbei, in dem Papi vorher war. Beide Strecken suchte ich mir nicht aus, ich saß nur mit im Auto. DAS sind Momente, in denen es mir schlecht geht, Orte, an denen ich Papa leiden sah. Muss ich deswegen heute so viel an Papis schlechte Tage denken? Wahrscheinlich. Oder geht es jetzt erst richtig los mit der Trauer? Ich hoffe nicht. Papa möchte das doch auch nicht, sonst wäre er nicht gestern bei mir gewesen. Ich höre mal einfach auf ihn und glaube ihm, dass es ihm wirklich gut geht.
Papi ich liebe dich.
Deine "große" Tochter Sonja