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Alt 06.10.2015, 20:49
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Lass ihr etwas Zeit ... das will ja alles auch etwas verarbeitet werden.

Die wenigsten Frauen haben übrigens das Problem, dass sie während der Primärtherapien abnehmen, eher das Gegenteil. Ich nahm 10 kg zu!

Der beste Rat ist, nicht unbedingt das Lieblingsessen an Chemotagen zu essen. Leider kann der Ekel danach jahrlang anhalten. Ich machte den Fehler bei der 2. Chemo und aß Spargel. Jetzt, nach 8 Jahren, kann ich ihn endlich wieder riechen, ohne dass es mir den Magen umdreht.

Kaffee ging auch gar nicht. Aber das kommt dann irgendwann wieder, ich brauchte ca. 1 Jahr. Aber als Problem sah ich das nun nicht.

Was Du als Gleichgültigkeit empfindest, ist wahrscheinlich einfach Schlappheit. Man fühlt sich, als hätte man ohne Training einen Marathon gelaufen. Das ist für die Außenstehenden aber schlimmer als für einen selbst. (Daher hatte meine Familie auch Besuchsverbot. Mir ging das zwar ehrliche, aber doch irgendwie anstrengende Mitgefühl auf die Nerven.)

Und ob sie je wieder ihre alte Form erreicht? Wer weiß? Das Leben ist danach meist anders. Aber das ist es nach allen einschneidenden Erlebnissen, ob nun nach Geburten, Autounfällen, Umzügen etc.

Mach Dir nicht so sehr einen Kopf und nimm es als gegeben hin. Sie muss doch nicht ständig die agile, lebenslustige Frau sein. Jetzt ist sie eine Frau, die Chemo macht, und ist so, wie sie ist. Es kann für Betroffene ganz schön anstrengend sein, wenn sie solche unterschwelligen Hoffnungen/Erwartungen spüren.

Daher: Ich umgab mich nur mit Leuten, die das so akzeptieren konnten. Glücklicherweise waren das die meisten.
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lg
gilda
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