Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 10.10.2015, 04:10
littlegreeneighbour littlegreeneighbour ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 10.10.2015
Beiträge: 4
Unglücklich Brustkrebs mit Metastasen in Knochen, Leber, Magen

Hallo an alle!

Ich bin neu hier angemeldet, obwohl ich schon das eine oder andere Mal still als Gast hier mitgelesen habe. Jetzt habe ich mich doch registriert.

Meine Mutti ist 2012 im Alter von 60 Jahren im Juli in Pension gegangen. Hat immer viel gearbeitet und wahnsinnig viel für andere getan. Für Urlaub etc. war nie viel Zeit und sie hat sich für ihre Pensionszeit sehr viele Wünsche aufgehoben - sie wollte reisen, Konzerte besuchen und unter anderem auch den Stromboli (einen Vulkan) besteigen. Leider ist sie nur wenige Monate nach ihrer Pensionierung mit Brustkrebs diagnostiziert worden. Mit Abtastung und Mammographie wurde der Tumor gar nicht gefunden, erst die Ultraschalluntersuchung hat den Tumor offenbart - lobuläres Mammakarzinom.

Sie wurde also im Dezember 2012 operiert, bei der OP haben sie aber festgestellt dass sich der Krebs bereits im ganzen Körper ausgebreitet hatte und Metastasen gebildet hatte. Die Lymphknoten, die Knochen, Becken, Hüften, Schultern,... so viel war befallen. Ich war fassunglos dass sich der Krebs so unbemerkt ausbreiten konnte. Nach der OP und der Diagnose wurde Hormontherapie verschrieben. Da kam dann ein Medikament nach dem anderen zum Einsatz - im Grunde waren es aber alle Hormontherapien und es war immer wieder so ein Auf und Ab.

2014 im Sommer konnte sie dann plötzlich kein Essen mehr bei sich behalten, sie ist also widerwillig ins Krankenhaus gegangen - dort wurde dann ein Tumor beim Pförtner entdeckt - dadurch konnte die Nahrung nicht mehr weiter. Er hatte den gleichen Hormonmarker wie der Brustkrebs - also eine weitere Metastase. Es waren auch Tumorherde bei der Lunge und etwas später auch auf der Leber zu finden.
Im Spital hatte sie dann auch mit Wasseransammlungen im Bauchraum zu kämpfen und auch eine Lungenentzündung blieb ihr dort nicht erspart.
Ihr wurde beim Pförtner ein Stent gesetzt, ab dem Zeitpunkt starteten auch die Chemotherapien. Eine nach der anderen, manche mit so gut wie keinem Effekt, andere mit etwas mehr (ein Medikament hat eigentlich recht gut geholfen was die meisten Tumore anging, nur den Tumor auf der Leber hat es nicht genügend beeindruckt, deshalb wurde wieder gewechselt), das letzte was sie dann bekommen hat war "Abraxane".

Leider ging es ihr dann Anfang September diesen Jahres wieder zunehmends schlechter, essen ging wieder nicht mehr, sie musste neuerlich ins Spital. Der letzte Markerwert wäre schön gewesen, war aber wie es scheint falsch bestimmt worden. Das war auch gleich ein Dämpfer. Nachdem sie schon ziemlich abgemagert war (36kg bei 150 cm), war die Priorität sie wieder etwas aufzupäppeln, also bekam sie Ernährungslösungen intravenös. Das Essen war ihr in den Wochen davor schon schwer gefallen. Zusätzlich gabs dann nach etwa einer Woche Aufenthalt eine Magensonde, die dazu benutzt wurde, den Mageninhalt zu entleeren. Gastro gemacht - es wurde festgestellt dass der alte Stent gebrochen ist. Kein Arzt da, der die OP machen wollte - nach einer Woche warten war dann die Ärztin, die den ersten Stent damals gesetzt hatte wieder da. Die Woche wartend im Krankenhaus hat meiner Mutter allerdings (auch psychologisch) sehr zugesetzt, auch das Problem mit dem Wasser war plötzlich wieder da.
Eingriff erledigt - neuer Stent, wieder in das andere Krankenhaus zurückverlegt. Zwei Tage ging es etwas besser, dann wieder fürchterlich viel erbrochen. Nochmal Gastro - der Tumor drückt den neuen Stent auch wieder zusammen. Also neue Stentsetzung (am 1. Oktober) mit einem Stent der innen beschichtet ist - das soll dem Tumor jetzt standhalten. Immer ein Hin- und Her zwischen den 2 Krankenhäusern. Dazwischen wurde sie auch immer wieder punktiert weil zu viel Wasser im Bauch war (jedes Mal so zwischen 4-6l Wasser im Bauchraum, sie hat aber auch Wasser in den Beinen), und Blut hat sie auch immer wieder als Transfusion bekommen weil ihr Hämoglobinwert schlecht war. Leider erbricht sie trotz des neuen Stents immer noch (wenngleich es bis gestern nicht mehr ganz so viel war und die Farbe ist von rostbraun Richtung geblich gegangen) und darf nur Flüssiges zu ihr nehmen, weil der Stent zwar durchlässig ist (eine Sonde bei der Untersuchung geht durch) aber wie es scheint nicht genügend um feste Nahrung zuzulassen.

Gestern (Do) wurde ihr versuchsweise eine Sonde in den Darm gelegt, die wurde dann aber wieder entfernt da sie nicht genügend Verbesserung gebracht hat. Gestern war meine Mutti eigentlich auch noch relativ frisch, aber heute wie ich hineingeschaut hab ging es ihr nicht gut. Schwach (Den Trinkbecher kann sie nur mit großem Zittern anheben), vor einer Woche konnte sie noch gehen, jetzt wollen ihre Beine nimmer mitmachen und heute kam dann noch gut über 38°C Fieber dazu. Nachmittags musste sie dann auch wieder mehr brechen, mehr als in den letzten Tagen, ich weiß nicht ob es aus Nervosität war weil das Fieber da ist (das hat sie sehr verunsichert) oder obs vom Fieber kömmen könnte, obs ihrem Magen wieder schlechter geht oder von was ganz anderem ist. Ich hatte schon das Gefühl, dass sie heute extrem nervös war wegen dem Fieber - wenn sich diese Nervosität auf den Magen schlägt kann das natürlich schon den Effekt haben dass sie sich wieder mehr übergeben muss. Nur wurde sie dann auch wegen dem vermehrten Erbrechen nervös - dann ist das ein Kreislauf, der nimmer aufhört. Die Ärzte haben ihr Blut abgenommen um zu sehen woher das Fieber stammen könnte. Ich hoffe dass ich morgen vielleicht etwas Neues weiß.

Bis jetzt hab ich ja alles irgendwie gut geschafft. Aber seit der letzten Woche fühl ich mich einfach immer unsicherer, ich bekomm zur Zeit so eine Panik und Angst um meine Mutti. Letztes Jahr war ich auch schon mal recht nervös bei ihrem Spitalsaufenthalt, vor allem als dann auch die Lungenentzündung dabei war. Da hatte ich zu Hause bei mir aber auch noch eine tolle Unterstützung in Form meines Partners. Der hat leider im April / Mai diesen Jahres eine Midlife Crisis bekommen, gemeint mich betrügen zu müssen und so ging diese Beziehung auseinander. Jetzt fällt mir in dieser Zeit dann doch die Decke ziemlich auf den Kopf. Ich geh in die Arbeit und versuch meinen Job gut zu machen, komm aber dann abends in eine recht chaotische Wohnung zurück (nachdem mein Ex seinen Kram nicht mitgenommen hat liegt es an mir das auch noch durchzusortieren, nur hab ich im Moment kaum einen Kopf dafür) und fühl mich dann oft fürchterlich allein und verzweifelt. Meine beste Freundin hat auch keine Zeit, da ihr Freund grad mit Panikattacken kämpft, da kann ich ihr nicht auch noch zur Last fallen. Aber ich weiß echt manchmal schon nimmer weiter, ich bin verzweifelt. Das Fieber war heute irgendwie auch noch etwas dass das Fass bei mir übergehen hat lassen, weil meine Mutti eh schon so geschwächt ist.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ähnlicher Krankheitsverlauf, vielleicht auch Fieber im Spital bekommen? Kann das etwas harmloses sein, oder muss ich mir da jetzt zusätzlich starke Sorgen machen?

Sorgen mache ich mir ja ohnehin, denn natürlich ist Fieber in ihrem geschwächten Zustand sehr anstrengend... Ich versuche für sie da zu sein, ich schau jeden Tag ins Spital - seit dieser Woche fürchte ich mich einfach sehr - sie ist jetzt doch schon die 5. Woche drinnen...

Danke für eure Antworten...
Cornelia
Mit Zitat antworten