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Alt 08.12.2015, 10:17
Christina33 Christina33 ist offline
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Standard AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!

Hallo Mädels,

zunächst ein mal willkommen den Neuzugängen. @mavi: meine Haare begannen an Tag 18 sich zu verabschieden. Deine Idee aus deinen Haaren noch was sinnvolles machen zu lassen, finde ich sehr toll!

Endlich habe ich nun meine 3. Runde EC mit 2 Wochen Verzögerung drin. Hat auch super geklappt mit dem neuen Port. Allerdings scheine ich wohl eine Pflasterallergie entwickelt zu haben, denn alles ist rot und tut sehr weh beim abziehen. Aber mein Chirurg meinte, ich solle 2 Wochen Pflaster am Tage tragen. Nun versuche ich es mit Mullkompressen und minimalen Pflastertapes. Oder habt ihr Ideen?
Die Nebenwirkungen halten sich glücklicherweise noch in Grenzen. Klar bin ich schwach und mir ist latent übel, aber es geht noch. Habe diesmal noch zusätzlich ein Pflaster gegen die Übelkeit geklebt bekommen. Hatte ja solche Angst, weil mich gerade die 2. EC so weggebeamt hat. Das schlimme an der ganzen Sache ist, dass ich mich nicht so richtig ausruhen kann und ich möchte auch für meine Kinder sorgen. Es ist sehr schlimm, sie ab und zu zu Omas oder die Große bei Freunden unterzubringen. Vor meiner Erkrankung war ich eher der Machertyp, keineswegs wehleidig, habe mich fast alleine um meine Kinder gekümmert, bin 30 Stunden arbeiten gegangen und hatte dan noch unser Haus zu putzen. Nun lese ich, dass Viele die Chemos so gut wegstecken und ich habe so zu tun und möchte doch für meine Kinder da sein. Das ist so der Punkt, der mir sehr zu schaffen macht. Allerdings hatte ja auch schon jemand geschrieben, dass kurz nach der Infusion man weinerlich ist. Bin wohl gerade in einem kleinen Tief. Aber dann kommt auch sicher wieder ein Hoch. Die Schwester gestern meinte auch, dass es kein Wunder ist, dass ich so zu tun hätte, denn mein Körper kommt ja nie zur Ruhe. Auch heute Nacht musste ich mindestens 4 mal raus, weil ein Puschen gebrüllt hat. Aber man kann nunmal nichts ändern. Ich kann nur versuchen die Tage, wo es gut geht intensiv mit meinen Kindern zu nutzen. Ich habe halt Angst, dass sie sich entfremden. Einer meiner Söhne, der vorher sehr viel mit mir gekuschelt hat, kommt nur noch selten zu mir. Als ich aus dem Krankenhaus kam wollte er garnichts von mir wissen. Ich weiß, alles wird sich wieder ändern..., aber es tut trotzdem weh, wenn sie lieber zu meiner Mama gehen, als zu mir. Aber da muss ich durch!

Ansonsten war ich gestern noch beim Humangenitiker. Es geht bei mir um diesen Test, ob ein Gendefekt vorliegen könnte. Sie war ja der Ansicht, dass es schon von Außen betrachtet so aussieht, als ob da was vorliegt. In meiner Familie väterlicherseits gab es viele Krebsfälle (Papa Prostatakrebs, Opa Magenkrebs, Onkel Lungenkrebs, Tante und Cousine vom Papa Brustkrebs). Wenn ich das ok von meiner Krankenkasse habe, wird getestet. Sie würde es sogar für besser befinden, wenn was gefunden werden würde, weil man dann besser behandeln und vorsorgen könne, als wenn man nichts findet. Ich sehe das allerdings anders. Mein inneres Gefühl hat mir eigentlich gesagt, dass ich es nicht habe. Vor der Total OP hätte ich nichtmal Angst. Die Eierstöcke hätte ich eh lieber draußen und für die Brüste gibt es Silikon. Aber ich kann den Gendefekt zu 50% an meine Kinder weitergegeben haben. Und bei 4 Kindern ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch. Das mach mir goße Angst. Die Ärztin meinte dann, ich könne nichts dafür bla, bla, bla... aber man macht sich doch Vorwürfe.

Ok, jetzt habe ich erstmal genug gejammert. Ich werde mal die Sonne nutzen und eine kleine Runde mit unserem Hund drehen. Habt alle einen schönen Tag und man liest sich.


LG
Christina
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