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Alt 18.10.2016, 16:53
igelfrau igelfrau ist offline
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Standard AW: Medulläres Karzinom G3

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Zitat von SylviaZ Beitrag anzeigen
Zu dem Gentests meinten sie nur, erst nach Ende der Therapie, da kein Brustkrebs in der Familie. Aufgrund des Alters aber ja (fast 38)
Auch bei mir gab es in der Familie keine Brustkrebsfälle und ich war letztlich negativ getestet worden. Aber ich habe Frauen kennen gelernt, die als erste in ihrer Familie erkrankt und trotzdem Genträgerinnen waren. Und wenn schon Test, dann besser gleich, weil dann die Chemo angepasst werden würde. Im Anschluss macht es nur Sinn, um entscheiden zu können, ob ggf. radikaler operiert werden sollte (Mastektomie, Ovarektomie) und ggf. an Studien zu Parb-Inhibitoren teilzunehmen.

Was die Verbesserung/Verschlechterung der Prognose angeht, hat deine Ärztin uU sogar Recht. Mit einer Chemo nach der OP wirst du deine Prognose aber nicht wissen. Diese wird maßgeblich dadurch bestimmt, wie die Chemo wirkt. Und das bleibt in diesem Fall ja unbekannt. Umgekehrt könnte bei einer sehr gut wirkenden Chemo (zB einer kompletten Rückbildung aller Krebszellen in der Brust=pathologische Komplettremission) eine große psych. Erleichterung für dich eintreten, da die Prognosen in diesem Falle sehr gut sind. In einem anderen Falle könnten weitere Maßnahmen eingeleitet werden, die sich dann evtl auch wieder günstig auf deine Prognose auswirken.

PS: Zu den Studien: da solltest du dich genauer informieren lassen, es gibt verschiedene und auch immer wieder neue. Manche hätte ich mir für mich vorstellen können, andere nicht. Man wird häufig besser und enger betreut als ohne Studien, aber es dauert anfangs oft etwas länger mit dem Beginn der Chemo, weil erst die Studienvorbereitungen abgeschlossen sein müssen. Sollten deine Wächterlymphknoten sauber sein, gibt es eigentlich keinen Grund so scharf zu schießen, dass es dich gänzlich aus der Bahn kippt. Dann würde die Standardvariante bestimmt ausreichen.

So, liebe Sylvia und zum Schluss: Alle Achtung, dass du gleich telefoniert hast! Es ist gut, seine Sachen in die eigene Hand zu nehmen und aktiv an der Therapie beteiligt zu sein. Bewahre dir das unbedingt für die folgenden Monate!!! Das hast du gut gemacht. Ich bin mir sicher, dass du auch noch herausfinden wirst, welcher Weg DEINER ist. Überlege, womit du besser wirst leben können: mit einer vagen Hoffnung auf eine wirksame Chemo und dem schnellen Entfernen des Tumors, damit dieser nichts mehr anstellt in dir. Oder mit dem Wissen darum, wie deine Chemo wirkt, wobei das auch heißen kann, dass es nicht optimal läuft und während der Therapie umgestellt werden muss. Das hängt nur von dir ab. Alles, was ich/wir dir schreiben kann/können, sind unsere subjektiven Erfahrungen.

Geändert von gitti2002 (19.10.2016 um 01:44 Uhr)
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