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Alt 11.10.2004, 11:49
Gast
 
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Standard Darmkrebs- Hoffnung und Verzweiflung zugleich

Liebe Steffi,
wie ich schon geschrieben habe, erscheinen mir anhand Eurer traurigen, verzweifelten Situation alle Versuche des Tröstens so bedeutungslos und nichtig.
Trotzdem möchte ich Euch heute nochmal Mut zusprechen, Mut dazu, zu tun, was Ihr für richtig haltet. Wenn Ihr kämpfen wollt, kämpft und wenn Ihr nicht mehr wollt oder könnt, dann kämpft nicht. Aber tut das, was Ihr tun müsst! Ich verstehe - soweit man das sagen kann - Eure verzweifelte Lage, es geht schließlich nicht "nur" um Sunny und Dich, es geht auch um einen 11-jährigen Jungen, der seine Mutter nicht verlieren will. Und wie soll bitte eine Mutter aufgeben in dem Wissen, ein so junges Kind zurückzulassen. Solange ein Fünkchen Hoffnung existiert, lohnt es ich zu kämpfen. Sunny weiss doch wofür! Verdammt ist diese Welt ungerecht!
Auch ich bin ohne meine Mutter aufgewachsen, ich war 3 Jahre als sie starb. Mir kommen heute noch die Tränen, wenn ich daran denke, was meine Mutter erleiden musste bei dem Gedanken, 3 kleine Kinder zurückzulassen.
Auch bin ich heute (Stief-)Mutter eines gerade 13-jährigen Jungen, der mit 8 Jahren seine Mutter an Krebs verloren hat. Ich glaube schon, dass sich das Kämpfen lohnt. Und sei es auch nur, dass man weiss, für seine Lieben, für sein Kind, alles versucht zu haben.
Dass man kämpft heisst für mich nicht, dass man sein Schicksal nicht annimmt, dass man nicht akzeptiert. Zu Kämpfen heisst, den letzten Funken Hoffnung noch nicht aufgegeben zu haben!
Noch kurz zu Gordon: Weisst Du was Mitgefühl - nicht Mitleid - ist? Wir können wahrlich nicht viel tun, aber das Wenige, womit wir helfen können - und wenn es nur unsere Worte sind - kommt von Herzen! Vielleicht wirst Du irgendwann einmal wissen, worum es hier geht.
Euch dreien, Sunny, Steffi und Julien, viel, viel Kraft und weiterhin das Fünkchen Hoffnung!
Sabine