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Alt 08.11.2004, 17:37
Gast
 
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Standard Welche Therapie bei Nichtseminom I ?

Am 27.09.04 wurde bei mir der Primärtumor entfernt. Da ich eine AFP-Erhöhung vor dem Eingriff hatte, muss nun eine Therapie für Nichtseminome angewendet werden (auch wenn nur Seminom festgestellt wurde). So hatte ich mich nun zu entscheiden, welche Therapie erfolgen soll. Leider haben mir meine Ärzte im Krankenhaus (Empfehlung: Bestrahlung bzw. RLA) bzw. mein niedergelassener Urologe (Empfehlung: Chemotherapie) kaum Hindergrundinformationen für die Therapieentscheidung gegeben, so dass ich begonnen habe, mir diese entscheidungsrelevanten Informationen aus dem Internet zu besorgen. Das Ergebnis war überraschenderweise eine andere als die von meinen Ärzten empfohlenen Therapien (wait and see). Um meine Ansichten zu entkräften bzw. zu bestärken, habe ich am 5.11.2004 bei einem renommierten Prof. einen Termin war genommen. Hier hat sich dann herausgestellt, dass es einen neuen europäischen Konsens zur Behandlung von Hodentumoren gibt, in die die amerikanischen Vorgehensweisen mit Berücksichtigung finden. Hier wird mittlerweile die wait and see Strategie als Standarttherapie für Patienten mit Nichtseminom Stadium 1 (ohne Gefäßinvasion)empfohlen (bisher RLA). Des weiteren habe ich mir eine Empfehlung hinsichtlich der Nachsorge für diese Strategie geben lassen: 2 mtl. AFP und ß-hCG + CT (MRT) Abdomen + Röntgen Thorax 2 Ebenen (für das erste Jahr). Eine Strategie für das zweite Jahr wird anhand der Auswertung der Ergebnisse des ersten Jahres erarbeitet. Mir wäre zwar eine monatliche Blutuntersuchung (+Lungenröntgen) lieber gewesen (wie in einigen UNI Standorten in Deutschland bzw. in den USA), aber die Fachärzte in Europa und den USA sind laut Studien zum Ergebnis gekommen, dass dies übertrieben scheint.

Ich hoffe meine bisherigen Erfahrungen können auch anderen helfen, die sich in der gleichen Lage befinden.

Quellenangabe für Therapieempfehlung (nur in Englisch): European consensus on diagnosis and treatment of germ cell cancer: a report of the European Germ Cell Cancer Consensus Group (EGCCCG)
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