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Alt 25.08.2002, 21:14
Gast
 
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Standard Jung und schon verwitwet

Liebe Nadine,
es war schön bei meinem Stiefpapi, auch wenn es mir immer so weh tut meiner Mum so nah zu sein. Sie fehlt mir sehr. Manchmal kommt diese Sehnsucht so plötzlich über mich, das sie mich fast überschwemmt. Schmetterlinge habe ich, glaub ich, noch nie so viele gesehen... wenn sie im Winter fort sein werden, dann werde ich sie malen und mir ins Gedächtnis rufen.. und dir dann schicken!
Eine ganz liebe Freundin hat mir dieses Gedicht geschickt und ich erinnere mich daran, das es der Pastor in der Trauerfeier vorlas. Meine Mum hat zu mir immer gesagt, wenn es soweit sei, dann sollte ich mir immer sagen das sie nicht tot ist, sondern nur nebenan. Manchmal glaube ich das sogar fast. Ich habe mir aus ihrem Kleiderschrank ein paar Sachen mitgenommen. Sie würde sich freuen wenn ich sie tragen würde ,... Als ich die Sachen mir nahm, dachte ich „ist ja nur geliehen“, dabei brauch sie die gar nicht mehr.. man, das hat mich wieder so umgehauen.. Gedanken haben eine Wahnsinns-Kraft. Wenn sie solche Kraft haben mich traurig zu machen, warum haben sie nicht die Macht mich glücklich zu machen? Wie geht es Dir,.. isst Du wieder etwas? Ich geb mir große Mühe, aber es ist nicht leicht.. Es war schön auch meinen Bruder zu sehen, aber stell Dir vor, wir sprechen so gut wie gar nicht „darüber“. Jeder schont den anderen .. Dabei wär es so wichtig, vor allem, wenn ich dann an das Gedicht denke..Wie hast Du dich denn im Traum gefühlt? War es Dir als sei es echt? Es gibt solche Träume,- ich bin mir sicher, in denen wir in direktem Kontakt stehen..Aber helfen tut es auch nicht....Ich knuddel Dich und hoffe auf Post von Dir.
Alles Liebe Inke

Der Tod ist nichts
Ich bin nur auf der anderen Seite des Weges
Ich bin ich, Ihr seid Ihr. was ich für Euch war, bin ich noch immer.
Gebt mir den Namen, den Ihr mir stets gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie Ihr es stets getan habt. Im gleichen Ton, mit den
gleichen Worten, ohne Trauer.
Lacht weiterhin über das, was uns gemeinsam zum Lachen gebracht hat.
Betet für mich, lächelt für mich, denkt an mich.
Sprecht meinen Namen aus, wie Ihr es immer getan habt - ohne die Spur eines
Schatten, ohne besondere Betonung.
Der Faden ist nicht abgerissen. Warum sollte ich aus Euren Gedanken sein?
Nur weil wir uns nicht mehr sehen können?
Ich bin nicht weit - nur auf der anderen Seite des Weges.
Nur auf der anderen Seite des Weges.
( Francois Massori )
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