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Alt 17.04.2001, 20:36
Gast
 
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Standard Wie geh ich mit dem Erkrankten um

Hallo Susanne, hallo Nicole,
vielen Dank für Eure netten Worte. Ich habe meinen Vater vor ca.
3 1/2 Jahren verloren und deshalb ist meine Mutter jetzt sehr auf mich fixiert. Selbstverständlich gebe ich Ihr alle Liebe die ich Ihr geben kann. Es ist ganz schön schwer, wenn man neben Ihrem Bett sitzt und sie weint. Früher wenn es mir schlecht ging, saß Sie an meinem Bett und hat mir geholfen. Jetzt sitze ich da und weiß, daß ich sie nicht gesund machen kann, aber wenigsten helfen.
Heute habe ich erfahren, daß zwei Metastasen im Gehirn durch das CTG entdeckt wurden. Der Chefarzt und ich haben meiner Mutter dann gesagt,daß dort Dinge sind, die da nicht hingehören und daß wir weitere Schritte unternehmen müssen. Sie ist sehr verängstigt, da man nach wie vor nichts genaues sagen kann und sie jetzt verlegt wird. Wenigsten wird sie in ein Krankenhaus in unserer Stadt verlegt. Da bin ich wenigsten gleich bei Ihr.
Susanne, Dir wollte ich noch sagen, daß ich das Gefühl im Stich gelassen zu werden kenne. Ich habe mich an einen Satz von einem Bakannten erinnert: Den Krieg in der Zeitung zu lesen ist für die meisten nichts dramatisches mehr. Erst wenn es direkt neben Dir einschlägt merkst Du was los ist".
Ich will Dir damit sagen, daß Du der Krater bist und Deine Familie nicht hinsieht. Aber nicht weil sie nicht hinsehen wollen, sonder weil sie vielleicht Angst haben, daß sie jetzt mitten drin stehen und nicht nur davon "in der Zeitung" lesen.
Vielleicht Fragst Du sie einmal ob sie Angst haben.

Ich wünsche Euch allen viel Kraft und die Erkenntnis, daß wir nicht alleine sind.

Gruß Ronald
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