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Alt 14.11.2004, 12:15
Gast
 
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Standard Doppelbelastung Krebs & Trennung

Hallo Ke,

ich brauche nur Beerdigungen im TV sehen, dann schalte ich um. Ich kann so etwas einfach nicht (mehr) ertragen.
Es tut mir Leid für dich, es ist sicherlich nicht einfach deine Freundin in dieser Situation zu unterstützen.

In den letzten Tagen war ich schon gar nicht mehr an der Hochschule. Ich habe Pläne geschmiedet. Ein Freund von mir ist Trainer in großen Unternehmen. Dazu braucht muss man Pädagogik oder Psychologie studiert haben. Ein Job mit Zukunft, vielseitig und mit guter Bezahlung.
Ansonsten sieht es im pädagogischen Bereich nicht rosig aus, da hast du Recht. Aber was soll man machen, mich interessiert es halt. Am Mittwoch habe ich einen Termin beim Studienberater. Ich verspreche mir zwar nicht viel von dem Termin, aber ich will nichts unversucht lassen.
Ich habe ja Erzieherin gelernt. Die Theorie hat mir viel Spaß gemacht, bloß die Arbeit mit kleinen Kindern sagt mir nicht so zu.

Ich habe seit dem Umzug (jetzt 2 Wochen her) genau drei Mal mit meiner Mutter telefoniert. Zwei Mal habe ich angerufen. Das vorletzte Mal habe ich ihr gesagt, dass ich das Studium nicht schaffe. Sie hat nur gemeint, ich schaffe das schon, so schwer kann das doch nicht sein...
Ich bezweifle, dass sie überhaupt genau sagen kann, was ich studiere.
Beim letzten Mal habe ich gesagt "ich höre auf". Da hat sie es verstanden. Helfen konnte sie mir aber auch nicht. Sie meinte nur, ich find schon etwas neues...
Es bringt einfach nichts. Sie meint, ich muss damit alleine fertigwerden. Aber sie ist meine Mutter und die sind dazu da, einen zu unterstützen, wenn man nicht mehr weiter weiß. Nein, übernehme seit einem Jahr die Mutterrolle, obwohl ich das Kind bin.

Mein Vater unterstützt mich, wir telefonieren weiterhin fast täglich. Er regt zum Denken an und macht sich Gedanken. Klar muss ich die Entscheidung alleine treffen, aber darum geht es mir nicht. Er hat einen Bekanntenkreis aufgebaut und berichtet von den "Lebensläufen" anderer. Zudem bringt er seine eigene Meinung mit ein. Er versteht mich und hat Verständnis für meinen Wechsel. Er erkennt an meiner Stimmlage, wie es mir geht.
Er verspricht sich von dem Pädagogikstudium auch nicht viel, allerdings haben wir noch nicht über die Idee "Trainer" gesprochen. Das werden wir morgen tun, denn jetzt ist er grad geschäftlich unterwegs.

Ich wünsche dir auch noch ein schönes Restwochenende.

LG
NL
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