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Alt 21.11.2004, 21:51
Gast
 
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Standard Darmkrebs- Hoffnung und Verzweiflung zugleich

Von sunny diktiert, von Steffi geschrieben.

Liebe Freunde,

seit meinem letzten Eintrag ist ja schon viel Zeit vergangen.
Ich bin 1 Tag nach meinem Geburtstag mit einem mechanischem Darmverschluss ins Krankenhaus gekommen (wahrscheinlich hatte ich ihn auch schon an meinem Geburtstag, weil ich dort auch schon so massive Krämpfe hatte-ich schob es aber auf die Chemo, die ich einen Tag zuvor bekommen hatte).
Da die Ärzte sich aufgrund der vielen Vernarbungen und Verwachsungen nicht an eine OP herantrauten, versuchten sie über mehrere Tage mit ganz aggressiven Abführmitteln den Darm wieder in Bewegung zu bringen, da er keine Peristaltik mehr hatte und sozusagen still stand.Zudem bekam ich mehrere schmerzhafte Einläufe in das Stoma.Hierbei unterlief dem behandelnden Oberarzt noch ein Fehler:
Da ich noch ein doppelläufiges Stoma habe, führte der Arzt die Kochsalzlösung in das falsche Loch ein, in das, was nach unten in den stillgelegten Darm mit den Tumoren führt.Seitdem habe ich massive Blutungen daraus.
Ich hatte an manchen Tagen im Krankenhaus so starke Schmerzen, dass ich nicht mehr leben wollte.Nach einigen Tagen begann der Darm sich wieder zu bewegen und ich hatte weichen Stuhlgang.Viel länger hätte man nicht mehr warten können, dann hätte ich notoperiert werden müssen.
Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde war ich sowohl körperlich als auch psychisch total am Ende.
Und so geht es mir auch heute noch.
Ich liege nun seit 3 Wochen nur noch im Bett, habe keine Muskelkraft um alleine aufzustehen oder zu gehen, bin völlig auf die Hilfe anderer angewiesen.
Dieser Darmverschluss hat mich so hingerafft, so dass ich seitdem keinen Hunger mehr habe und schon 10 Kilo abgenommen habe.

Zu dem Ganzen hatte ich immer noch diese schwere Harnwegs.-Blaseninfektion, die man im Krankenhaus auch nicht in den Griff bekam.
Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, hat Steffi mir direkt einen Blasenkatheter gelegt, damit mich die Schmerzen beim Wasserlassen nicht noch zusätzlich schwächen und belasten.

Alles in allem seht ihr, geht es mir sehr schlecht.
Die 1.Chemo nach dem Krankenhaus wurde abgesetzt, die 2.Chemo bekam ich aufgrund meiner schlechten Blutwerte nur in "leichter" Form.Die letzte Chemo (letzten Donnerstag) war komplett und leider zieht auch die mich nur noch runter.Mir geht es nur noch schlecht.Und ich bin an einem Punkt, wo ich nicht mehr weiss, wie es weitergehen soll.
Meine Blutwerte sind unter aller Sau und meine Entzündungswerte zu hoch.Vorgestern bekam ich dann eine Bluttransfusion, die mich aber auch nicht wie erhofft aufgepäppelt hat.
Ich habe große Angst, dass es jetzt so langsam mit mir zu
ende geht.
Ich will das nicht wahrhaben und will auch nicht aufgeben, aber leider übermannt mich die Angst zu sterben seitdem ich nur noch Tag und Nacht im Bett liege.

Ich danke euch für eure vielen Gedanken und Gebete, ich weiss, dass viele von euch mit mir fühlen.
Und ich hoffe, ich habe bald wieder die Kraft euch selbst zu schreiben.

Alles Liebe, Gott schütze euch.

sunny