Hallo alle hier,

"..., dass er seine Frau tätowieren lassen würde", sagt der Ehemann der vom Krebs Betroffenen.

Finde ich ein starkes Stück. ER würde es machen, damit ihm, wenn er sie anschaut, nichts fehlt. So hört sich das für mich an. Oder würde er seine Frau vorher fragen, was sie will?

Ich hatte das Glück, dass mein Mann die Entscheidung völlig mir überlassen hat. Ich bin davon ausgegangen, dass ihm ein Aufbau lieber ist. Aber er hat mich nie versucht, in irgendeine Richtung zu drängen. Ich konnte erst einmal ganz für mich allein herausfinden, was mir denn lieber wäre. Habe dabei zwar oft an "unsere" neue Brust gedacht. Oder auch an "unsere" Narbe, mit der wir jetzt eventuell klar kommen müssten. Aber es war ein freiwilliges "uns", denn es ging und geht immer um meinen Körper. Und mit einem Mann, der damit ein Problem hat, hätte ich wahrscheinlich sehr bald ein Problem.

Dass das alles nicht so einfach ist - für beide - ist ja klar. Ich bin immer noch dabei, trotz Rekonstruktion ein neues Körpergefühl zu entwickeln. Viel trauriger - ich sage das einmal so - als die Tatsache, dass die Brustwarze vielleicht nicht 100%ig dieselbe Farbe hat, ist, dass ich da nichts mehr fühlen kann. Manche Frauen sagen, da sei die Narbe sensibler und eine ganz zärtlich zu berührende Stelle.

Vielleicht habe ich heute einen zu kritischen Blickwinkel, dann seid mir bitte nicht böse, aber irgendwie hat mich diese Aussage aufgeregt.

Dennoch allen hier einen friedvollen vierten Advent und liebe Grüße, Billa