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Alt 12.01.2005, 00:35
Gast
 
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Standard Mein Sohn ist tot

Hallo allen

am 25.03.2003 wurde bei meinem sohn jens keimzelltumor (ein spezifischer und ein unspezifischer) festgestellt. Es hatten sich schon metastasen im bauchraum, den lymphen, in der leber und in der lunge gebildet. Das alles wurde festgestellt, einen tag, nachdem ich 50 jahre alt wurde. Die diagnose war einfach schrecklich! Er bekam 5 chemos. Nach 3 chemos meinte der prof., er wird wohl wieder ganz geheilt werden. Die ergebnisse wären einfach toll. Nach der 5. chemo sollte mein jens noch operiert werden. Im bauchraum, weil sich der unspezifische tumor nicht mehr verkleinern liess und auch die lunge, um ganz sicher zu gehen. 3 tage vor der gepl. op im bauch bekam mein sohn epileptische anfälle. Zu 90 % keine metastasen hiess es. Es fand eine blutung im gehirn statt, sodass man nicht sehen konnte, was die ursache war. Wertvolle wochen vergingen, bis man letztlich doch erkennen konnte, dass es eine metastase in der grösse von 2,5cm war. Er bekam bestrahlung und chemo gleichzeitig, um ihn auf eine 2 malige HDCT vorzubereiten. Ich sehe ihn heute noch, wie hoffnungsvoll er in seinem "käfig" lag. Immer noch voller witz, humor und immer nett und freundlich. Zu weihnachten 2004 durfte er heim. Wir feierten ein bisschen in der familie, mein sohn war so schwach. Aber Ihr kennt das ja alles. Am 7.jan. kam die nachuntersuchung, die ärztin sprach schon von op der lunge. Am 9.jan. bekamen wir das niederschmetternde ergebnis: der tumormarker wäre auf 188. Die ärzte glaubten an einen fehler. Blut wurde nochmals untersucht. 2 tage später war der marker schon auf 288. Wir wollten nochmal verreisen. Da mein sohn einmal die woche chemo in palliativer intention bekam, suchten wir uns eine reise nach dubai aus. Eine aussetzung der chemo für ein paar täge wäre nicht schlimm, meinten die ärzte. Wir konnten die reise nie antreten, da mein sohn plötzlich lähmungserscheinungen aam linken bein spürte. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was die ursache war. Metastasen im Rücken! Mein sohn verfiel jeden tag mehr. Am 25.02.04 verstarb mein sohn auf der palliativ-station in nbg. Wir waren tag und nacht bei ihm, um abschied zu nehem.
Es ist wirklich das schrecklichste, was eltern passieren kann, wenn das eigene kind hilflos daliegt und man kann nichts mehr tun.
die trauer ist unendlich. Sogar jetzt nach nunmehr fast 11mon. Weihnachten und silvester feierten wir wie immer im kreise der restlichen fam. Es waren schreckliche momente dabei, weil er alles so fehlt. Kinder haben wir sonst keine mehr. Und unser schatz war ein sonnenschein, er wurde nur 31 jahre alt. Ich würde mich freuen, von euch antwort zu erhalten.

Lieben gruss von sigi
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