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Alt 27.01.2005, 21:46
Gast
 
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Standard Darmkrebs- Hoffnung und Verzweiflung zugleich

Liebe Gitta, liebe Renate, ich glaube, dass ist der Unterschied, dass es Dir, Gitta, wohl recht gut geht -ohne hier etwas behaupten zu wollen- ich (und vermutlich auch Renate) aber sehr sehr schlimmes Leid gesehen und erlebt haben, in meinem Fall bis zum Tod eines geliebten Menschen in meinen Armen, auch das Leid von unsinnigen Therapien (frag mal die Ärzte genau und bitte sie um EHRLICHE Meinungen, dann sieht das Bild auch oft anders aus. Auch Prof. Grabenbauer war recht ehrlich -aber nur vor mir! Vor anderen Familienmitgliedern hat er seine Meinung geschickt verpackt, so wie es wohl jeder hören wollte.). Vor allem ist es nach meinem Erleben grundfalsch zu denken, Hilfe sei alleine immer nur zu sagen "Du schaffst das". Das ist eine Hilfe, wenn es einen Grund gibt, das anzunehmen. Aber glaubst Du, Du kannst einen schwer kranken Menschen über seinen körperlichen Zustand und die möglichen Zukunftsaussichten hinwegtäuschen? Das ist meiner Meinung nach eigentlich fast eine Beleidigung, denn man ignoriert dadurch die Schwere und Tragik der Situation, in welcher sich der Kranke befindet. Und dieser will ja schließlich auch in seinen Ängsten und Nöten wirklich ernst genommen werden. Er will vielleicht auch nicht den Eindruck bekommen, über gewisse Dinge nicht sprechen zu dürfen, weil einfach die Angehörigen riesige Angst haben, das Unaussprechliche auszusprechen... Aber gerade das ist so wichtig, dass man immer fühlt, in jedem Moment und mit allem angenommen zu sein, alles sagen zu dürfen, Verständnis zu erleben. Glaub mir, das erleichtert die Betroffenen ungemein!

Ich weiß, dass Du es mit Deinem Angebot nur gut gemeint hast, deswegen will ich Dich auch gar nicht kritisieren. Aber ich habe eben auch ganz andere Dinge erlebt, ganz andere Eindrücke gehabt, auf die ich Dich einfach hinweisen wollte.

Du hast absolut Recht, wenn Du sagst, dass dies ein Forum ist, um Menschen zu helfen. Aber ich glaube, Du hast nicht Recht mit Deiner Behauptung, dass Hilfe immer nur im "Aufpushen" besteht, immer nur im "los, packen wir's an".