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Alt 02.02.2005, 14:09
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Standard Info´s zu hochmalignes B-NHL (Chemo)

hei marko,
1993 gleiche Erstdiagnose bei mir (C83-3) im primären Stadium IV.
Ich glaube der wesentlichste Faktor für eine zumindest vorübergehende Heilung bei deinem Opa ist eine positive Lebenseinstellung.
Grundsätzlich, so heisst es, ist dieser Krebstypus bei einer ordentlichen körperlichen Verfassung recht gut behandelbar und so war es auch bei mir. Ich war allerdings 37 und nicht 79. Die Rückbildung und der vermeintliche Heilungsfortschritt ging bei mir rasant schnell und ich führe das zu einem guten Teil darauf zurück, dass Zustände wie Fatalismus und Pessimismus mir fremd sind und ich sehr positiv an die Bewältigung der Sache rangegangen bin. 1994 erreichte ich vollständige Remission.
Man sollte allerdings nicht in den Glauben verfallen, das eine vollständige Rückbildung und negativer Nachweis von Anzeichen gleich Heilung bedeuten. 2003, nach 8 Jahren Ruhe und ärztlicher Bestätigung der "Heilung" war es im März 2003 wieder soweit (gleiche Diagnose). Ich habe meine positive Lebenhaltung jedoch nie aufgegeben und auch diesen zweiten Zyklus - so hoffe ich, denn der letzte CT-Befund steht noch aus - gut überstanden.
Es gibt allerdings Einiges was ich heute sehr viel intensiver betreiben würde, was du ja gerade hier tust, nämlich mich selbst zu informieren.
Ich selbst wurde sowohl ambulant behandelt (die eher familiäre Athmosphäre und gefälligere Praxisaausstattung hat mir sehr gut gefallen) als auch im Krankenhaus. Aber ich war jung, es ging letztlich alles problemlos, doch wenn Komplikationen auftreten ist man im Krankenhaus vielleicht besser aufgehoben.
Lass dir die Wirkungsweisen und das Zusammenspiel der Therapiebestandteile erklären, sprich über evtl. Alternativen, Risiken und Höhe von Dosierungen die vielleicht schonender sind. Zytostatika sind im Grunde hochgiftige Substanzen und etwas weniger kann manchmal schon ausreichen der Übelkeit oder Anderem vorzubeugen.
Schreib Dir deine Fragen und deren Antworten in einer Kladde auf und bring die zu jedem Gespräch wieder mit. Dann können sie Dir nicht "heute so und morgen wieder alles anders" erzählen.
Noch etwas, so leid es mir tut aber ich habs selbst erlebt: der Krebs ist ein sattes Geschäft und wenn jemand erstmal irgendwo in Behandlung ist, lässt man ihn ungern wieder gehen, auch wenn er woanders vielleicht etwas besser aufgehoben wäre.
Deinem Opa viel Glück und er soll das Lachen nicht verlernen.
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