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Alt 07.02.2005, 21:48
Gast
 
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Standard Hinterbliebene sind Aliens

Hallo Ihr Lieben!
In diesem Forum sprecht ihr mir wirklich aus der Seele. Mein Mann ist am 05.12.04
an Mundbodenkrebs verstorben. Sein Sterben dauerte 6 Wochen und ich bin immer an seiner Seite gewesen. Der Krebs hatte ihm das Unterkiefer zerfressen und er wog nur noch ca. 40 kg. Für mich war es der Horror das alles ansehen zu müssen.
Die grossen Löcher im Kiefer und sein ausgemergelter Körper werden mich immer verfolgen. Aber es ist wie ihr schreibt, man kann mit niemanden reden obwohl man es so notwendig brauchen würde. Und dann die Sätze "sei froh jetzt ist er erlöst"
ich kann es nicht mehr hören. Für die anderen ist der Alltag wieder da aber ich werde einfach nicht fertig damit, warum mein Mann so sehr leiden musste.
Im Friedhof treffe ich Witwen. deren Männer schon 75 u. 82 Jahre alt waren.
Die sagen immer für sie ist es noch schwerer weil sie schon so alt sind. Neulich habe ich verärgert geantwortet, daß sie dafür noch fast 30 Jahre länger mit ihrem Mann verbringen konnte. Mein Mann und ich hätten im kommenden Juli Silberhochzeit gefeiert. Selbst meine Familie meint es muß nun vorbei sein mit der Trauer. Meine Mutter sagte nach der Beerdigung nun hätte ich das schlimmste überstanden, aber es wird für mich immer noch schlimmer. Warum versteht das niemand. Es ist allen am liebsten wenn das Thema nicht mehr angesprochen wird.
Wie es in mir aussieht fragt keiner.
Nun habe ich hier gelesen, daß es bei euch fast genauso ist. Es hat mich etwas geströstet daß nicht nur meine Familie so oberflächlich ist.
Es hat mir sehr gut getan dies alles zu schreiben
Möchte euch alle grüßen
Britta
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