Einzelnen Beitrag anzeigen
  #25  
Alt 08.02.2005, 10:21
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hinterbliebene sind Aliens

Hi Ihr.

@Kerstin_63: Seid dem mein Vater tot ist, habe ich mir unzählige Bücher gekauft über das Sterben, über den Tod, über ein Leben nach dem Tod. Ich versuche Antworten auf meine Fragen zu finden, versuche nachzuvollziehen ob wir alles richtig gemacht haben, versuche zu verstehen wie mein Vater sich gefühlt haben muss im Angesicht des Todes. Ich weiss das er wahnsinnige Angst gehabt haben muss!

Damit befasse ich mich, manchmal komme ich mir schon morbide vor. Selbst mit unserem Bestatter "verstehen wir uns prächtig", hat er uns doch letztes Jahr dreimal helfend zur Seite gestanden.

Mein Freund sagte: Wenn du mit dem Bestatter auf "Du" bist, dann ist es so weit.

Früher hat man sich mit den Lebenden befasst, heute geht die Tendenz eher zu den Leuten die mit dem Tod zu tun haben.

Das alles hat wirklich was mit einem Alien-Dasein zu tun.

@Claudia S.: Mein Vater hatte ja "nur" eine Leidenszeit von 3 Wochen - da habe ich die Erfahrung von Unverständnis nicht gemacht. Aber bei meiner Schwiegermutter. Sie war bevor sie starb 1 ½ Jahre Pflegefall. Wir konnten sie leider nicht zu uns nach Hause holen, aber wir sind jeden Tag zu ihr ins Heim gefahren und haben sie dort mitgepflegt. Und es gab nicht einen Tag wo sie alleine war. Was glaubst du wie viele das nicht verstanden haben. Oder das man „einfach“ mal anfing zu weinen. „Was ist denn?“ kam des öfteren die Frage. „Ach, wegen Mama, wieso die ist doch jetzt schon länger krank!“ – Das ändert doch nichts an der Tatsache das sie schwerkrank ist bzw. war. Natürlich wurde sie nach 1 ½ Jahren „erlöst von ihren Leiden“. Aber SIE FEHLT!

Liebe Grüße an alle „Aliens“ hier!
Mit Zitat antworten