Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 08.02.2005, 21:39
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Erfahrungsaustausch Teil II

Hallo claudia,
hatte auch 4 x Ec + 4 x Taxol. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du dich fühlst. Ich selbst habe die EC im nachinein auch als weniger belastend empfunden, nach dem ich die Wirkung des Taxols kennengelernt hatte. Am schlimmsten waren für mich die Knochenschmerzen, die von Mal zu Mal schlimmer wurden. Wie du, habe ich mehrmals zu mir gesagt, 'da gehe ich nicht wieder hin'. aber ich hab's doch getan und letztendlich bin ich froh, dass ich durchgehalten habe. Schlimmstenfalls hätte ich mir Vorwürfe gemacht, dass ich nicht alles versucht habe und das wollte ich nicht. Von den Nebenwirkungen, einschließlich einer Polyneuropathie, ist fast nichts zurückgeblieben, außer ganz gelegentlichen Knochenschmerzen und einer Taubheit im kleinen Finger der linken Hand. Die entzündete Mundschleimhaut hat sich jedesmal nach den Chemos mit Kamillosangurgeln schnell wieder erholt und ich habe auch meinen Geschmackssinn wieder voll zurückbekommen. Bei den EC-Zyklen und beim 1.Taxol habe ich jeweils vor der Infusion noch etwas gegen Übelkeit injiziert bekommen, allerdings wurde mir da schon von der Spritze schlecht. Bei den letzten 3 Taxol hat mein Onkologe das dann weggelassen und ich habe vor und nach der Infusion nur jeweils eine Zofran genommen. Damit hatte ich überhaupt nicht mehr mit Übelkeit zu kämpfen bzw. gar keine Magen-Darmbeschwerden mehr.
Bei den letzten beiden Taxol habe ich mir gesagt, ich hab's soweit geschafft, den Rest schaffe ich auch noch und habe mir vorgestellt, wie gut ich mich hinterher fühlen würde. Am Abend vor der letzten Chemo war ich noch zu einem Open-Air-Konzert der Beach Boys und die Stimmung war so gut, dass ich am nächsten Morgen noch während der Infusion richtig gute Laune hatte und auch die Nebenwirkungen als gar nicht mehr so schlimm empfand, wohl auch, weil es das letzte Mal war.
Ob du die Chemo nun auf der Zielgeraden noch abbrichst, kannst du nur selbst entscheiden, aber manchmal ist man auch stärker als man denkt ;-).
Ich denke, ein intensives Gespräch mit deinen Ärzten wird dir sicherlich eine Entscheidungshilfe sein und ich wünsche dir, dass du die für dich richtige Entscheidung triffst.
Liebe Grüße
Mit Zitat antworten