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Alt 08.02.2005, 21:54
Gast
 
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Standard Hinterbliebene sind Aliens

Hallo liebe Aliens,
auch ich habe die Erfahrung gemacht, daß man auch vor dem Tod des Angehörigen sehr alleine ist. Wenn ich Abends vom Krankenhaus kam, wollte ich immer mein Herz ausschütten, aber meine Angehörigen wechselten systhematisch nach 2-3 Sätzen das Thema. Wenn ich sagte daß mein Mann sterben würde bekam ich zur Antwort das wird schon wieder - die Ärzte haben sich geirrt oder sie sagten einfach daß glaube ich nicht er ist ja noch so jung. Manchmal hätte ich sie erwürgen können aber die Tatsache verdrängen ist ja für viele die einfachste Lösung. Bei meinen 2 Kindern wollte ich mich auch nicht aussprechen um sie nicht noch mehr zu belasten. Jetzt nach dem alles vorbei ist stehe ich immer noch wie unter Schock. Mich beschäftigt das Zusehen beim Sterben meines Mannes fast Tag und Nacht. Ich glaube eine Selbsthilfegruppe würde mir sehr gut tun aber leider gibt es bei uns so etwas nicht. Auch die Palliativstation auf der mein Mann verstarb bietet so etwas nicht an. Ich befasse mich seitdem auch mit dem "Leben nach dem Tod" und lese sehr viele Bücher darüber. Aber auch über dieses Thema kann ich mit meinen Verwandten nicht reden. Neulich sagte doch einer zu mir als ich mit dem Thema anffing ob es nicht besser wäre wenn ich mir einen Hund anschaffen. Es ist ja nur gut daß es solche Seiten wie diese gibt, wo man verstanden wird und auch viele Gleichgesinnte schreiben.
Ich hoffe eure Angehörigen sind nicht ganz so schlimm wie die meinen

Liebe Grüsse
Britta
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