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Alt 17.02.2005, 23:59
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Was sagt Ihr zu dieser Feststellung unter der Prämisse, dass wir durch eine nichtbewiesene Antihormonbehandlung einem grossen Langzeitrisiko ausgesetzt werden, dessen Spätfolgen heute noch niemand abzuschätzen vermag. Risikoabwägung, eine schöne Floskel, die keinem wirklich weiterhilft:

11.06.2002 Östrogene für gesunde Knochen und wachen Geist


Ohne Hormone läuft im Körper gar nichts; daran besteht kein Zweifel. Mehr als 100 dieser chemischen Substanzen wirken im Organismus mit dem Ziel, Stoffwechselvorgänge anzustoßen und zu steuern. Sie werden in unterschiedlichen Drüsen des Körpers gebildet und in die Blutbahn ausgeschüttet. Bei Frauen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren kommt es zu Östrogenmangelerscheinungen mit den bekannten Beschwerden der Wechseljahre, da die Eierstocksfunktionen erlöschen.

Östrogene –Schutz vor Knochenschwund und mehr
Die Evolution hat allem Anschein nach bei Frauen kein etwa 30-jähriges Östrogendefizit vorgesehen (Menopausenalter 50 Jahre – Lebenserwartung 80 Jahre). Die Folge ist u.a. eine Minderung der Knochendichte bei mehr als einem Drittel der Frauen nach der Menopause. Darüber hinaus ist das Knochensystem bei Frauen nach dem Erlöschen der Eierstocksfunktionen ein aussagekräftiger biologischer Marker für ein lang anhaltendes Östrogendefizit. Die Abnahme der Knochendichte führt zu körperlichen Beschwerden die mittelfristig osteoporosebedingte Knochenbrüche nach sich ziehen können.

Östrogendefizite und geistige Leistungsfähigkeit
Östrogenmangel nach der Menopause erhöht nicht nur das Risiko der Osteoporose. Eine in Ulm durchgeführte Pilotstudie mit 362 Seniorinnen zeigte, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen Östrogenmangel und geistigem Abbau besteht. Frauen mit intakter Knochendichte hatten deutliche Vorteile im Hinblick auf ihre geistige Leistungsfähigkeit. Umgekehrt zeigte sich bei nachlassender Knochendichte auch ein reduziertes geistiges Potential. Die beeindruckenden Zusammenhänge zwischen lang anhaltendem Östrogendefizit und der Einschränkung des geistigen Vermögens lassen sich demzufolge mittels der Knochendichtemessung darstellen.

Hormonsubstitution für die grauen Zellen?
Das zentrale Nervensystem (ZNS) ist reichlich mit Östrogenrezeptoren ausgestattet. Durch anhaltende Östrogendefizite kann das ZNS in seiner Funktion bis hin zur Alzheimer-Demenz beeinträchtigt werden. Für größtmögliche Eigenständigkeit bis ins hohe Alter sollten Frauen die schützenden Kräfte der Hormon-Replacement-Therapy (HRT=Hormonersatztherapie) nutzen. Die Östrogene gelten als wissenschaftlich best untersuchte Hormone überhaupt. Der Abbau geistiger Kräfte macht sich durch reduzierte Gedächtnisleistung, eingeschränktes Denkvermögen und verminderte Orientierungsfähigkeit bemerkbar. Der Verlust kognitiver Fähigkeiten ist häufig mit einer Altersdepression verbunden. Es gibt bis heute keine Therapie, dem schleichenden Persönlichkeitsverlust wirksam zu begegnen. Übrigens: Frauen sind doppelt so oft wie Männer betroffen und müssten deswegen an einer Abschätzung und Vorbeugung des Risikos interessiert sein

Wie beeinflussen Östrogene die Gehirnfunktionen?
Sexualsteroide sind für die Nervenzellen im Gehirn unverzichtbar. Schließlich ist die Östrogen-Konzentration im ZNS um ein Mehrfaches höher als im übrigen Körper. Im Gehirn werden Östrogene für elementare Steuerungsfunktionen gebraucht, z.B. für Neurotransmitter. Ein wesentliches Demenzrisiko ist das sogenannte Apolipoprotein-E4-Allel. Damit wird verstärkt Amyloid-Eiweiß in den Hirngefäßen abgelagert. Aufgrund von Plaque-Bildung kommt es zu Gefäßverengung und Durchblutungsstörungen. Diese beschleunigen das Absterben von Nervenzellen. Eine Östrogen-Substitution wirkt der krankmachenden Plaque-Bildung und Amoloid-Ablagerung entgegen. Auf vielfältige Weise können Östrogene die biologischen Funktionen des Gehirn-Stoffwechsels nach der Menopause unterstützen.

Studienergebnisse machen Mut
Da sich Bezüge zwischen Knochendichte und geistiger Leistungsfähigkeit ableiten lassen, ist frauenärztliche Beratung gefragt. Demenz rechtzeitig zu vermeiden, heißt Intelligenz langfristig zu erhalten. Eine Intelligenzdefinition, die bereits 90 Jahre alt ist und von dem Leipziger Physiologen William Stern stammt, lautet: ”Intelligenz ist die Flexibilität des Denkens und die Fähigkeit zur Anpassung an die Erfordernisse neuer Situationen.” Alle späteren Intelligenzdefinitionen beziehen sich auf die Fähigkeit des Anpassens mit Hilfe des Denkens.


Fazit:
Frauen nach der Menopause können mit einer Östrogen-Substitution ihr Demenz-Risiko um 30 – 50 % senken. Eine breit angelegte US-Metaanalyse von K. Jaffa bestätigt dieses Ergebnis. Sie wurde im Journal of the American Medical Association (JAMA) 1998 veröffentlicht. Die Ulmer Studie wurde in der Zeitschrift für Geburtshilfe und Frauenheilkunde publiziert.

Quelle:http://www.bvf.de/1/index1.htm
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