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Alt 18.03.2005, 23:54
Gast
 
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Standard Erfahrung mit Iressa

Hi Viviana, komme leider erst jetzt dazu, Dir zu antworten,ich bin derzeit mitten im Umzug.

Mein Partner hat ach ein Adenokarzinom im rechten Oberlappen - inoperabel - nicht heilbar aufgrund der Hirnmetastasen. Die Prognose des Arztes Ende Sept. 2004 waren ca. 2 bis 3 Monate, am nächsten Monat ist die Diagnose genau 6 Moante her und es geht im derzeit besser als im Nov / Dez.
Im wurde von Anfang an gesagt, dass alle
Behandlungen nur palliativen Zweck haben ( die Lebensqualität in der noch verbleibenden Zeit zu verbessern.
Es gab zunächst 10 Bestrahlungen des Kopfes neben massiven Gaben von Kortison, direkt im Anschluss daran Chemo mit Cisplatin / Vinorelbin in Kombination. Je Zyklus 3 Wochen, davon die ersten 2-3 Tage stationär, anschliessend Tag 8 und 15 ambulante Chemo. Dazwischen immer Blutkontrollen und aufgrund der schelchten Werte sind die ambulanten Chemos ausgefallen. Nahch zwei Zyklen und dem Röntgenergebnis, der Tumor habe sich nicht verändert, wurde nach Abstimmung mit dem Arzt die Chemo abgebrochen. Mein Partner hatte zwar kein Problem mit Übelkeit, aber massive Kreislaufprobleme und absolute Schlappheit - Dauerschlaf mit Ausnahme der Essenszeiten...
Der Arz hat im ganz klar gesagt, das es nicht Sinn der Chemo sei, in platt zu machen und ins Bettzu verbannen sondern vielmehr seine Lebensqualität zu verbessern oder wenigstens beizubehalten. Davon konnte während der Chemo keine Rede sein. Um ihm aber nicht das Gefühl zu geben, dass man ihn ärztlicherseits nun bereits aufgegeben habe (mein Freund ist nach wie vor recht optimistisch ) )wurde ihm die Teilnahme an der Iressa-Studie angeboten, allerdings auch mit dem Hinweis, das damit keine Heilung oder Verlägerung der Lebenserwartung zu erreichen sei, aber ggf. eine Verbesserung der Qualität. Das kann ich nur bestätigen bsiher, es geht im besser, er hat wieder längere Wachphasen, er unternimmt wieder kleine Sachen, räumt etwas in der neuen Wohung herum, plant fürAnfang April einen Urlaub in der Türkei - laut Arzt keinerlei Bedenken - alles nur eine Frage der Vorbereitung und Organisiation. Der Arzt meinte bei der letzten Kontrolluntersuchung vor ein paar Tagen, er sei erfreut, dassw esihmoffensichtlich besser ginge, allerdings wies er auch weider darauf hin, dass man aufgrund der Hirnmetastasen leider nie weiss, wie lange so der Zustand anhält. Er kann sich leider innerhalb weniger <Minuten komplett ändern. Ich möchte dir hier keineswegs die Hoffnungen für Deine Tante nehmen, leider sind die Prognosen aber bei diesem Karzinom immer noch ser schlecht.

Auf der Seite von Astra Zeneca gibt es einige Aussagen zur Wirksamkeit von Iressa. Dire Zulassungsantrag für den europäischen Markt wurde vor kurzem urückgezogen, da die Studienergebnisse nicht den gewünschten #erfolg von Verlängerung des Lebens brachten.
Nun wurden in einigen Kliniken die Studien nochmalneu aufgerollt und die Voraussetzungen teilweise geändert.Bis her gibt es wohl nur die Erkenntnis, dass Iressa die besten Erfolge bei asiatischen nihtrauchenden Frauen erzielt hat.
Mein Partner entspricht sicher genau dem Gegenteil )

Mit den bsiherigen Nebenwirkungen kann er gut leben, auch wenn sie manchmal etwas nervend sind.
Häufig gibt es Durchfall und Magenschmerzen - das wird allerdings dank Immodium akut und magenschonenden Tabletten ganz gut eingedämmt.
Des weiteren gibt es sehr häufig Ausschlag ( Akne) im Gesacht, Brust und Schulterbereich. Hierür gab es auf ärztliche empfehlung zwar eine Salbe, aber wir haben bessere Erfahrungen mit Masken vom Toten Meer-Salz gemacht.
Sicher trägt zum besseren Wohlbefinden die Psyche ne ganze Menge bei, einfach das Gefühl, doch noch etwas gegen die Erkrankung zu machen, die Hoffnung nicht aufzugeben, jeden Tag geniessen, an dem es ihm gut geht.
Er hat vor einigen Wochen eine Patientenverfügung geschrieben, eine Betreuungsvollmacht erteilt und alle anderen Papiersachen geklärt. Seitdem hat er den Kopf viel freier und freut sich über jeden Tag, den er leben darf.
Aber, auch wenn ich das hier recht sachlich schreibe, es ist eine extrem schwierige und traurige Situation, mit der wir dank unserer recht realistischen Einstellung sowie des nie verlorenen Humors zum Glück meist gut klarkommen. Wir wollen uns einfach die Restzeit nicht selber vermiesen - wir wollen das beste daraus machen, aus jedem einzelnen Tag - solange es geht und meiner Meinung nach geht das nur, wenn man vom Arzt rechtzeitig die wahren und wahrscheinlchen Aussichten mitgeteilt bekommt - nur dann kann man entscheiden, was einem noch wirklich wichtig ist - sicher in unserem Fall nicht, die Zeit mit unnützen quälenden Chemos im Krankenhaus zu verbringen. Iressa ist hier sicher eine gute Alternative...
Ich wünsch Deiner Tante viel Glück und Dir viel Kraft, sie zu unterstützen.Gaby
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