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Alt 22.03.2005, 12:41
Gast
 
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Standard Brustaufbau mittels Rückenmuskel bei Skoliose

Hallo, liebe Forumsdamen,

Fortsetzung folgt: Die Aussteuerung ist mittlerweile passiert, d.h. die Zahlung des Krankengeldes wurde eingestellt. Da ich immer noch arbeitsunfähig bin - Krankengeschichte s.o. - werden nun Zahlungen des Arbeitsamtes geleistet, allerdings in stark gekürzter Form, nämlich nur noch 60 % des früheren Nettogehaltes. Dies geht auch nur, weil das Sozialgesetzbuch sagt, daß wegen sog "Nahtlosigkeit" die Zahlungen vom Arbeitsamt bei Krankheit übernommen werden müssen. Bescheid geht über 22 Monate maximal, dann droht Hartz IV oder Erwerbsminderungsrente!
Durch verschiedene Arztkonsultationen habe ich mittlerweile herausgefunden, daß die bei mir durchgeführte OP nicht mehr rückgängig zu machen ist. Soll heißen, einmal Rückenmuskel in der Brusthülle, immer Rückenmuskel dort an der Stelle.
Denn: Kein Arzt hat bislang auch nur im Mindesten erwähnt, daß eine Wegoperation nicht mehr gemacht werden kann, weil der Rückenmuskel vorne mit dem Brustmuskel vernäht worden ist und sich über die Jahre dann dort mit dem Brustmuskel verklebt und verwächst. Eine Entfernung des Rückenmuskels würde dann nämlich bedeuten, daß auch der Brustmuskel mit beschädigt wird und so die Patientin noch zusätzlich körperlich geschädigt wird. Überdies geht ein Operateur nicht mehr in die Achsel rein, damit dort die Nervenstränge des Armes usw. nicht geschädigt werden. Außerdem hat sich dort die Achselnarbe ebenfalls mit dem darunter liegenden Rückenmuskel verklebt. Auch hier zwei Risiken, die nicht genannt worden sind. D.h. summa summarum: Man kann den nach vorne gelegten Rückenmuskel nicht mehr durch die Achsel zurückziehen, um ihn hinten am "Stiel" zu kappen! Dies würde eine unglaubliche Verletzung des Armes zur Folge haben. Folglich wird lediglich in einer Notoperation - und nur in einer Notoperation! - der nach vorne gelagerte Rückenmuskel kurz vor der Achsel durchgeschnitten, eine Verletzung des Brustmuskels muss in Kauf genommen werden, die andere Hälfte des Rückenmuskels rollt sich in der Achsel zusammen wie eine Handtuchrolle und dies führt dazu, daß der jeweilige Arm nur noch abgewinkelt gehalten werden kann.
Dies wird den Patientinnen überhaupt nicht gesagt! Schon garnicht vor der jeweiligen OP, sie tun sich auch noch schwer, dies nachträglich zu bestätigen. Doch durch hartnäckiges Fragen bin ich ihnen auf den Trichter gekommen! Mehrere hochrangige plastische Chirurgen haben es mir bereits bestätigt, daß es wirklich so ist: Der Rückenmuskel in der Brusthülle kann nicht mal eben entfernt werden, wie das z.b. bei einer Silikon-Einlage oder dem Bauchfett/Bauchmuskellappen möglich ist.
Darüber hinaus hat sich die bestehende Skoliose von 40 Grad auf 46 Grad nach Cobb verschlechtert und verursacht durch ausstrahlende Schmerzen tägliche Beschwerden der allerschlimmsten Art. Das richterliche Gutachten sagt hierüber aber nur, es wäre nicht angesagt gewesen, einen Latissimus-dorsi-Brustaufbau bei Skoliose zu machen, aber ein Kausalzusammenhang zwischen Verschlechterung der Skoliose und dem vorherigen Lat.dorsi-Aufbau wird glatt weggeleugnet.
Im Gegenteil, es wird mir noch vor Augen geführt, daß ein Brustaufbau mit dem Bauchmuskel noch viel schlimmere Folgen für mich gehabt hätte, deswegen habe es im Ermessen des Operateurs gelegen, die für mich "günstigste Option" zu wählen! Es wird zwar auch erwähnt, daß für diese Option eine umfassende Aufklärung notwendig gewesen wäre, die vermißt wird (weil sie ja garnicht durchgeführt wurde), aber dies sei kein so gravierender Behandlungsfehler, der automatisch zu einer Schmerzensgeldzahlung führen würde.
Die Überheblichkeit des Gutachters sucht ihresgleichen!
Als Topping kommt dann noch obendrauf, daß eine Früherkennung meines Tumors nur meine Leidenszeit verlängert hätte und sich dadurch meine Überlebenschance nicht ein bißchen gebessert hätte. Dabei weiß jedes Milchmädchen, daß ein 1 cm großer Tumor bessere Heilungschancen verspricht als ein 3,5 cm großer Tumor mit einer Lymphknotenmetastase von 2,5 cm Durchmesser! Aber auch dies wird einfach weggeleugnet. Das Krähenkartell wirkt bis in Gutachten hinein. Und zudem werden mit dieser Prämisse "Früherkennung so spät wie möglich, denn die Patientin soll ja nicht so lange leiden, bevor sie stirbt!" viele Frauen zum Tode verurteilt. Ich kann dazu nur sagen:
Wehrt euch endlich gegen solche menschenverachtenden Ärzte!

Mit liebem Gruß von Monika :=)
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