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Alt 11.04.2005, 21:29
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Standard Atemnot? Woher?

Liebe Maryleen,
Ich denke, das ist wirklich ein sehr fortgeschrittenes Stadium, und es wäre wohl an der Zeit,den Tatsachen ins Auge zu sehen.
Deine Mutter wird über kurz oder lang sterben, und ich hoffe, dass sie leicht sterben kann.
Ich selber habe vor 17 Jahren meinen Ehemann am Krebs verloren, und ich weiss, wie schlimm es ist, einen geliebten Menschen sterben zu sehen.
Am meisten tut es mir heute leid, dass ich ihm nicht die Sorge um uns (mich und 2 kleine Söhne) nehmen konnte,wir haben einfach nicht über die Möglichkeit des Sterbens gesprochen, obwohl es zu sehen war, dass es nicht gut ausgehen wird.
Er hat sich schuldig gefühlt,dass er gehen musste,das hat er mir eine Stunde vor seinem letzten Atemzug gesagt.
Also, frag Deine Mutter, was sie will.
Müssen Therapien denn wirklich bis zum Ende ausgereizt werden?
Vielleicht will sie ja jetzt darüber reden,was sie bedrückt,die Sorge um die Familie, dass alles auseinanderfällt, wenn sie nicht mehr ist.
Vielleicht will sie über ihre Angst vor dem sterben(als Vorgang) sprechen, Angst vor Schmerzen,Angst vor dieser erbärmlichen Luftnot.
Sprecht unbedingt mit den behandelnden Ärzten wegen einer ausreichenden Schmerzmedikation, auch wenn das bedeutet, das möglicherweise Opiate eingesetzt werden.
Setzt euch an ihr Bett, lasst sie nicht mehr alleine,es muss immer jemand da sein.
Was ihr jetzt versäumt, könnt ihr nie wieder gutmachen.
Sie muss ohne Angst loslassen können.
Sagt ihr, dass sie gehen kann, sie soll aufhören zu kämpfen.
Sprecht mit ihr, sagt dass ihr sie liebt, und dass sie sich keine Sorgen machen soll.
Weine, wenn Du weinen musst.
Lasst euch nicht nach Hause schicken, bleibt da.
Wenn Du arbeiten müsstest, nehme Urlaubstage oder lass dich krankschreiben.
Ich fühle mit euch,bin traurig.

Lieben Gruss aus Gelsenkirchen
moni
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